Brunnthal:Auf der Via Julia unterwegs

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Norbert Loy schätzt den geraden Verlauf der Blätter im Hofoldinger Forst, der auch auf der Infotafel gut zu sehen ist. (Foto: Claus Schunk)

Eine Infotafel im Hofoldinger Forst erklärt die historische Bedeutung der Römerstraße

Von Nico Brix, Brunnthal

"Ich mag besonders diesen exakten, geraden Verlauf", sagt Norbert Loy, Archivar und Ortschronist der Gemeinde Brunnthal über die Via Julia. Etwa fünf Kilometer verläuft die ehemalige Römerstraße durch den Hofoldinger Forst in Brunnthal. Loys Faszination von der Geradlinigkeit des Weges teilen offenbar auch viele Jogger, Spaziergänger und Radler, gerade im Sommer. Auch der Archivar selbst geht dort gerne entlang zum Entspannen. Trotzdem möchte er nicht, dass dabei die historische Bedeutung der Straße in Vergessenheit gerät.

Gelingen soll dies seit Mai mit einer neuen Infotafel aus Holz. Die Tafel ist nötig geworden, nachdem das alte Schild beschädigt und nicht mehr leserlich war. "Sie soll bewirken, dass man hier vielleicht auch einfach bewusster entlanggeht," sagt er über die neue Konstruktion, die über den einstigen Verlauf der Via Julia aufklärt. Die Straße verband die Städte Augsburg (Augusta Vindelicorum) und Salzburg(Iuvavum).

Besonders für den Handel war die etwa 3000 Kilometer lange Strecke wichtig, die wie fast alle Wege der Römer dammartig aufgeschüttet wurde. "Man sieht auch, wie seitlich der Boden ausgehoben wurde, um die Straße zu bauen," sagt Loy. Dabei ist die Via Julia nicht die einzige Römerstraße im Landkreis. Eine zweite führte einst von Augsburg nach Wels in Österreich. Doch von ihr sind nur noch rechts der Isar Reste vorhanden. Von Oberföhring führte sie über Dornach und Feldkirchen aus dem Kreis heraus. Die Via Julia hingegen wurde durch den Wald vor Witterung geschützt.

"Die Straße zieht einen magisch an," sagt Loy über die Via Julia. Manchmal geht er deshalb mit seiner Sonde spazieren, immer auf der Suche nach archäologischen Schätzen. Einmal war er damit schon richtig erfolgreich: Im vergangenen Oktober hat er ein altes Beil gefunden. Leider nicht von den Römern, aber dafür aus der Bronzezeit." So etwas sucht manch einer Jahrzehnte. "Das macht schon Spaß so etwas in der Hand zu halten und zu wissen, das ist jetzt 3000 Jahre alt", schwärmt er noch heute von dem Relikt, dass mittlerweile in einer Vitrine im Rathaus ausgestellt ist.

Direkt neben der Tafel ist seit Mai auch ein Wegweiser aus Holz aufgestellt. Er weist in beide Richtungen, die rote Schrift auf seinem Holz verdeutlicht ebenfalls, dass in beide Richtungen die Römerstraße verläuft. Wie die Tafel wurde auch er von Gemeindemitarbeitern und dem Bauhof aufgestellt.

© SZ vom 04.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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