Die Gemeinde Brunnthal kämpft weiter für die Einführung des MVG-Mietradsystems. Der Gemeinderat hat auf Antrag von Daniel Brenner (CSU) mit acht zu sechs Stimmen beschlossen, das Projekt trotz aller Widrigkeiten umzusetzen. Tatsächlich steht das Vorhaben unter keinem guten Stern.
Denn obwohl Brunnthal immer wieder bekundet, 35 Mieträder an zehn Verleihstationen im gesamten Gemeindegebiet einführen zu wollen, kommt man nicht voran. Es hapert daran, dass eine Anbindung an eine S-Bahnstation zur Bedingung gemacht wird. Trotz eines Appells von Bürgermeister Stefan Kern (CSU) hat sich zuletzt Sauerlach auch in einem zweiten Anlauf nicht dazu durchringen können, das MVG-Rad anzubieten.
Eine Chance sieht man noch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, wo die nächste S-Bahnanbindung für die Brunnthaler gegeben wäre, wo man aber bislang auch nur geringe Bereitschaft zeigt, in Mietradstationen zu investieren. Wie Bürgermeister Kern im Brunnthaler Gemeinderat sagte, haben aber die Grünen in der Nachbargemeinde signalisiert, dass sie das Thema noch einmal in den Gemeinderat einbringen wollten. Von Hohenbrunner Seite haben die Brunnthaler zuletzt nichts mehr gehört, was das Mietrad angeht. Und Ottobrunn hat ihnen schon vor längerem eine Absage erteilt. Nun wollen sie sich von ihren Nachbarn unabhängig machen und, wenn irgendwie möglich, das Mietrad auch ohne Nachbarn bei sich durchsetzen.
Sie diskutierten am Mittwoch, ob nicht sogar eine Finanzspritze von ihrer Seite helfen könnte, in Höhenkirchen-Siegertsbrunn am Bahnhof eine Station zu schaffen. Wobei das schnell verworfen wurde. Gewisse Hoffnung knüpft man ans Landratsamt, das noch freie Mittel zuschießen könnte. Daniel Brenner hielt ein Plädoyer fürs Mietrad der Stadtwerke. Er sprach von einer "Vision" neuer Mobilitätskonzepte. "Die Zeit verändert sich."