Bilanz:In der Gewinnzone

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In den Altbau des Maria-Stadler-Hauses wird nur noch wenig investiert. Etwa 100 Bewohner leben hier, meist in Zwei-Bett-Zimmern. (Foto: Claus Schunk)

Das Haarer Maria-Stadler-Haus ist zu 98 Prozent belegt - eine Rechnung, die aufgeht

Michael Settgast ist ein gut beschäftigter Mann. Er hat als Geschäftsführer der gemeinnützigen Maria-Stadler-Haus GmbH in Haar ein Pflegeheim zu führen, und zugleich ein anderes aufzubauen. Gerade noch hat er mit Firmenvertretern verhandelt, damit der Innenausbau des neuen Pflegeheims vorankommt. Am Abend schaut er im Rathaus vorbei.

Dort muss er dem Gemeinderat die Geschäftszahlen des kommunalen Unternehmens vom vergangenen Jahr vorlegen. Am Ende werden einige der Haarer Gemeinderäte dem Mann, der stets im schwarzen Anzug auftritt und damit dezidiert wie ein Geschäftsmann wirkt, ihren Dank aussprechen. Denn es lief aus kaufmännischer Sicht gut.

Es wurde wie in den vergangenen Jahren schon eisern gespart. In das bestehende Gebäude, das nach dem jetzt für Mai avisierten Umzug in den Neubau grundlegend saniert und umgebaut werden soll, wurde praktisch kein Cent mehr gesteckt.

Auf 19 000 Euro bezifferte Settgast vor dem Gemeinderat die Summe der Investitionen. Vor allem Pflegebetten habe man angeschafft, und einen Duschlifter. Grundlage der guten Entwicklung aber, sagte Settgast, sei die mit durchschnittlich 98 Prozent hohe Belegung des Hauses. Diesen Wert bezeichnete er angesichts einer hohen Quote von Zweibettzimmern und nur 27 Einzelbettzimmern bei etwa 100 Bewohnern als bemerkenswert. 86 Beschäftigte zählte das Haus im vergangenen Jahr. Immer wieder habe man mit Zeitarbeitsfirmen zusammengearbeitet, um möglichst keine Urlaubs- oder Überstundenrückstellungen machen zu müssen, sagte Geschäftsführer Settgast.

Bei einem Aufwand von 4,15 Millionen Euro habe man 4,34 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Jahresergebnis bezifferte Settgast auf 192 000 Euro. CSU-Fraktionschef Dietrich Keymer sagte schließlich, er beantrage, den Mitarbeitern der GmbH offiziell den Dank der Gemeinde auszusprechen. So förmlich wollte es Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) aber doch nicht haben. Der Dank sei allen auch so gewiss, sagte sie.

© SZ vom 30.10.2018 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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