Baierbrunn:Warten auf die Regierung

Lesezeit: 1 min

Gemeinde legt die Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft auf Eis

Von Jana Treffler, Baierbrunn

Die Gemeinde Baierbrunn favorisiert für die Unterbringung von Flüchtlingen eine Fläche an der Schorner Straße. Allerdings soll dort erst gebaut werden, wenn wirklich Bedarf besteht und die Regierung von Oberbayern zustimmt.

57 Flüchtlinge muss Baierbrunn unterbringen. Im April hatte die Gemeinde 14 Standortvorschläge dem Landratsamt München zur Prüfung vorgelegt. Nach der Bewertung blieben noch drei übrig. Zum einen das Eon-Gelände, welches das Landratsamt bereits explizit anmieten wollte. Wegen des von der Regierung von Oberbayern ausgesprochenen Planungsstopps wird die Anmietung weiterer Objekte allerdings nicht weiterverfolgt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Unterbringung von Geflüchteten in dezentralen Privatunterkünften, welche weiter vorangetrieben werden soll. Die Gemeinde Baierbrunn ist auch immer noch auf der Suche nach privaten Unterbringungsmöglichkeiten. Als aussichtsreichste Lösung wird das Konzept für ein Grundstück in der Schorner Straße angesehen. Dieses gehört der Gemeinde, und das Landratsamt befindet eine dortige Unterbringung von Flüchtlingen für zulässig. Eine Einrichtung mit gemeinsam genutzten Sozialräumen, WC-Anlagen sowie Küchen- und Aufenthaltsbereich für 40 bis 50 Personen könnte hier entstehen. Entscheidend ist, dass eine Folgenutzung der Gebäude als Gewerbehof möglich wäre, mit vermieteten Gewerbe- und Büroeinheiten oder Lagerflächen und der Option, eine Lager- oder Pkw-Halle anzubauen.

Der Gemeinderat ist mit dem Konzept für eine Unterkunft nach diesem Modell in der Schorner Straße grundsätzlich einverstanden. Nach einem Investor werde schon gesucht und es seien bereits interessante und zielführende Kontakte entstanden, sagte Bürgermeisterin Barbara Angermeier (Baierbrunner Interessengemeinschaft, BIG). Allerdings soll nur gehandelt werden, wenn von der Regierung wieder das Signal komme, dass eine Umsetzung nötig sei. Bürgermeisterin Angermeier möchte verhindern, dass eine Unterkunft gebaut wird und dann wegen des Anmiete- und Baustopps die Kosten nicht übernommen werden. Ein solcher Fall habe sich bereits in Aying ereignet.

Generell sei es nach wie vor die höchste Prämisse, die Flüchtlinge dezentral und gleichmäßig auf die Ortsteile der Gemeinde verteilt unterzubringen, sagt die Bürgermeisterin. Die meisten privaten Unterkünfte lägen in Buchenhain, und auch eine aus Mitteln des kommunalen Wohnungsbaus geförderte Unterkunft würde gegebenenfalls dort entstehen. Es sei also vollkommen vertretbar, in Baierbrunn nur eine Unterkunft vorzusehen.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: