Baierbrunn:Schulbau mit Defiziten

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Die Belastung des Duschwassers wird weiter untersucht. (Foto: privat)

Turnhalle in Baierbrunn hat statische Mängel. Duschen sind wegen Legionellen gesperrt

Von Melanie Artinger, Baierbrunn

Bei einer Inspektion der Schulturnhalle in Baierbrunn haben Techniker Mängel aufgezeigt. Davon betroffen ist die in den Achtzigerjahren eingebaute Dachkonstruktion. Die statischen Vorgaben seien nicht fachgerecht umgesetzt worden, gab Bauamtsleiter Richard Schmidt kürzlich im Gemeinderat bekannt. In der Halle wurde außerdem bei einer Wasseruntersuchung in den Duschen ein erhöhter Wert für Legionellen nachgewiesen.

Eine Gefährdung durch die statischen Probleme schloss Schmidt aber aus. Die Bauwerksprüfung der in den Sechzigerjahren errichteten Halle habe auch ergeben, dass die "Standsicherheit uneingeschränkt" gegeben sei. Die Halle könne noch gut 20 Jahre bestehen bleiben, sofern die entsprechenden Prüfungsintervalle, auch hinsichtlich von Schneelasten, eingehalten würden. Derzeit halte aber "die mehrere Tonnen schwere Holzkonstruktion allein aufgrund der Auflast". Die fehlenden Bauteile sollen sukzessive, auch während des Schulbetriebs, nachgerüstet werden.

Die bakterielle Verunreinigung des Duschwassers war Schmidt zufolge so stark, dass eine Gefährdungsanalyse notwendig ist und das Gesundheitsamt informiert wurde. Die Duschen wurden vorerst geschlossen, nach der Entnahme einer neuen Probe in der nächsten Woche soll über das weitere Vorgehen und mögliche Maßnahmen entschieden werden.

Die Untersuchung der Turnhalle lief in Zusammenhang mit der seit Jahren diskutierten geplanten Erweiterung der Grundschule. Noch immer ist die Standortfrage ungeklärt. Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zu einer Norderweiterung an der Turnhalle sowie zu einem Neubau auf der Schulwiese gegenüber soll bis Ende März vorliegen. In Verbindung mit der Standortfrage wurde die Beschaffenheit der Turnhalle geprüft; zudem wurden Eltern befragt, in welchem Umfang künftig Mittagsbetreuung gewünscht wird.

Markus Stark, der geschäftsleitende Beamte, berichtete über das Zwischenergebnis der Umfrage, bei die Eltern von 477 Kindern im Alter von unter zehn Jahren in Baierbrunn die Gelegenheit hatten, Stellung zu nehmen. Fast die Hälfte der Fragebögen wurden zurückgegeben. 29 Prozent sprachen sich für ein Betreuungsmodell bis 14 Uhr aus, 32 Prozent wünschen eine Betreuung bis 16 Uhr. Für eine offene Ganztagsschule im Kombimodell, wie es als Pilotprojekt in Bayern angeboten wird, sind 21 Prozent der Eltern. Grundsätzlich würden mehr Betreuungs- und Essensplätze gewünscht, sagte Stark. Derzeit bestehe noch ein räumliches Problem, doch es werde die Einführung der offenen Ganztagsschule für das Schuljahr 2017/18 überlegt. In Abhängigkeit der Standortentscheidung werde über das Betreuungsmodell zu beraten sein.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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