Baierbrunn:Ein Stück vom Wärmekuchen

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Geothermiebetreiber stellen ihr Projekt in Baierbrunn vor

Auf Landkreisflur gibt es ohnehin schon mehr Löcher als auf einem Golfplatz, jetzt kommen sechs weitere hinzu. Das gemeinsame geothermische Vorhaben der Innovative Energie für Pullach GmbH (IEP) und der Stadtwerke München sieht südlich von Pullach drei Bohrdubletten vor. Die Vertreter beider Geschäftspartner, Helmut Mangold von der IEP und Gerhard Lößlein von den Stadtwerken, haben nun in der jüngsten Sitzung des Baierbrunner Gemeinderats das zwischen 120 und 150 Millionen teure Projekt vorgestellt.

Die Ergiebigkeiten aller drei Dubletten zusammengenommen, rechnen die Projektbetreiber mit einer Schüttungsmenge von 240 Litern/Sekunde und einer Wassertemperatur zwischen 119 und 126 Grad. Die genauen Standorte der drei Bohrstellen stehen dabei noch ebenso wenig fest wie der Beginn der Arbeiten; IEP-Geschäftsführer Mangold rechnet mit einem Bohrbeginn zwischen 2022 und 2023 - vorausgesetzt, ein noch in Auftrag zu gebendes Naturschutzgutachten spricht nicht dagegen.

Die Gemeinde Baierbrunn lässt die Bohrer nicht ganz uneigennützig auf ihrer Flur niedergehen. Sie will und soll auch ein Stück von dem Wärmekuchen abbekommen. Abgelegene Winkel werden dabei wohl so schnell nicht berücksichtigt werden, kostet doch ein Kilometer mindestens 1,5 Millionen Euro, wie Lößlein sagte. Bürgermeister Wolfgang Jirschik kann sich nach eigenen Worten aber gut vorstellen, dass das Gewerbegebiet im Süden der Gemeinde, eventuell auch einige Gemeindehäuser und später sogar das Bürgerzentrum geothermisch versorgt werden.

Das sei ein Beitrag zur Klimaneutralität, aber lange nicht der einzige der Gemeinde, sagte Jirschik am Freitag zur SZ und verwies auf andere Aktivitäten. So seien für den Bau von Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden 80 000 Euro in den Haushalt gestellt worden, weitere 50 000 Euro zur Förderung privater Projekte und 10 000 Euro für Klimaschutzgutachten. Von der Gemeinde und den Stadtwerken in Erwägung gezogen werde außerdem der Bau einer einen Hektar großen Fotovoltaikanlage, sagte Baierbrunns Bürgermeister. Entsprechende Verhandlungen liefen bereits.

© SZ vom 03.02.2020 / mm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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