Baierbrunn:Am Wirthsfeld wird nichts gebaut

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Gemeinde verabschiedet sich komplett von Plänen für Schule

Dass die Gemeinde Baierbrunn den Neubau einer Grundschule wegen derzeit suboptimaler Finanzierungsmöglichkeiten verschieben muss, ist schon länger bekannt. Statt dessen sollte am geplanten Standort "Am Wirthsfeld" zunächst nur ein Gebäude für die Nachmittagsbetreuung errichtet werden, was Bürgermeister Wolfgang Jirschik (ÜWG) vergangenen Herbst noch "gewissermaßen als ersten Bauabschnitt", bezeichnet hatte. Diese Pläne sind jetzt allerdings vom Tisch: Das Areal "Am Wirthsfeld" ist nach Erkenntnissen des Ingenieurbüros Hitzler und der Schule ungeeignet als Standort für die Nachmittagsbetreuung: Demnach ist er zu weit entfernt von der alten Grundschule an der Hermann-Roth-Straße und der Weg zu gefährlich. Die geplante Auslagerung - momentan sind die Schulkinder in Containern untergebracht, 109 Kinder nutzen die Nachmittagsbetreuung - soll indes bald realisiert werden, in Form eines Gebäudes für Hort und Mittagsbetreuung.

Mancher Gemeinderat zeigte sich ob dieser Entwicklung in der jüngsten Sitzung verärgert. Dass nach dem vorläufigen Abschied vom Schulneubau nun auch wieder ein neuer Standort gesucht werden muss, gefiel vor allem der BIG-Fraktion nicht. Zwei Alternativen werden jetzt ins Auge gefasst: ein Anbau an die Turnhalle, wo die Gemeinde den Schlittenberg besitzt, und der von Jirschik favorisierte Neubau auf derm Blumenfeld zwischen B 11 und S-Bahn, die an der Grenze zwischen Baierbrunn und Buchenhain liegt. Das Grundstück, rund 3000 Quadratmeter groß, müsste die Gemeinde erst erwerben, und Kritik wurde laut, dass es zu schmal sei. "Es ist breit genug", meint hingegen Jirschik, "und der Schulweg ist sicher, es gibt eine Unterführung." Man hat dort auch die Möglichkeit, anzubauen oder das Gebäude später anderweitig zu nutzen. Man befinde sich in "vernünftigen Gesprächen mit den Eigentümern" und könnte wohl zügig mit dem Bau der Nachmittagsbetreuung, dessen Kosten sich auf gut sechs Millionen Euro belaufen soll, beginnen. "Ich sehe das pragmatisch. Wir müssen in kleinen Schritten vorankommen", so Jirschik.

In einer früheren Version war von einem Standort auf der "Blumenwiese" zwischen B 11 und S-Bahn die Rede. Diese Darstellung beruhte auf einer wörtlichen Aussage des Bürgermeisters. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein Feld mit Blumen zum Selberschneiden und nicht um eine natürliche Blumenwiese, wie die Formulierung nahelegte.

© SZ vom 01.03.2019 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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