B 471:Eine Ampel - oder doch ein Kreisel

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Die Einmündung der Andreas-Kasperbauer-Straße in die B 471 beschäftigt den Gemeinderat schon lange. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Einmündung der Andreas-Kasperbauer-Straße in die Bundesstraße in Ottendichl soll endlich entschärft werden

Von Bernhard Lohr, Haar

Bei der seit Jahren angestrebten Entschärfung der stark befahrenen Einmündung der Andreas-Kasperbauer-Straße in die B 471 in Ottendichl geht es voran. Der Bauausschuss des Haarer Gemeinderats hat sich dafür ausgesprochen, die Stelle mit einer Ampelanlage zu sichern und eine Linksabbiegespur in die Andreas-Kasperbauer-Straße anzulegen. Zusätzlich soll es eine Verkehrsinsel geben. Doch weil Anwohnerin Suzann Adams erneut intervenierte, soll jetzt die Anlage eines Kreisverkehrs zumindest noch einmal geprüft werden. Adams wünscht sich, dass der Verkehr vor ihren Fenstern fließt. Es ist ein frommer Wunsch, seit vielen Jahren.

Denn Staus gehören an der Stelle auf der Andreas-Kasperbauer-Straße zum Alltag. Vor allem im Berufsverkehr ist es schwierig, von der Ortsstraße sicher auf die stark befahrene B 471 abzubiegen. Vor allem wenn auf der Autobahn alles dicht ist und der Verkehr auf die Bundesstraße ausweicht, ist dort eine Lücke schwer zu finden. Doch mit der von Bürgern im Ort geforderten und auch lange schon genehmigten Ampel ging nichts voran. Erst fehlte das Geld, dann fehlten im zuständigen Staatlichen Bauamt in Freising die Mitarbeiter. Jetzt sollte Haar sich wenigstens festlegen, wie die Einmündung gestaltet werden sollte. Denn auch ein Kreisverkehr wäre möglich.

Den lehnten aber die Gemeinderäte zunächst ab, weil der Platz dafür sehr knapp ist. Laut Bauamtsmitarbeiter Horst Blank würde selbst dann ein mangelhafter Kreisverkehr entstehen, wenn dafür Grund zugekauft würde. Denn der Kreisel würde nach Osten verschoben angelegt, mit der Folge, dass die Autofahrer auf der Westseite fast ungebremst geradeaus durchfahren könnten. Mit der Ampel würde eine Linksabbiegespur ortsauswärts Richtung Feldkirchen geschaffen, auf der sich fünf Fahrzeuge aufstellen können.

Würde man im Westen Straßenfläche dazunehmen, müssten einige Parkplätze verlegt werden. Die Fahrbahn würde sanft verschwenkt, der Verkehr könnte gleichmäßig fließen. Dazu schlug Blank noch eine Verkehrsinsel vor, um in den Ort einfahrende Autos abzubremsen. Das überzeugte die Gemeinderäte.

Doch als Anwohnerin Suzann Adams sich in der Bürgerviertelstunde zu Wort meldete, hörten die Gemeinderäte zunächst aus erster Hand, wie vor allem der Pkw-Verkehr in den vergangenen Jahren an der Stelle zugenommen hat. "Der Verkehr staut sich enorm", sagte sie und brachte auch einige neue Aspekte in die Diskussion ein. Sie fürchtet den an- und abfahrenden Verkehr an der Ampel in der Andreas-Kasperbauer-Straße und würde sich auch dort mehr Verkehrsfluss wünschen, wie er durch einen Kreisverkehr ermöglicht würde. Zudem plädierte sie dafür, die Verkehrsinsel etwas weiter an den Ortsrand zu verlegen und die Ampel in den Nachtstunden nicht auf Blinklichtbetrieb umzustellen. "Wir schauen direkt auf die Ampel. Dann haben wir das 24 Stunden im Haus", sagte sie.

Bürgermeisterin Müller bot an, die Anregungen vom Staatlichen Bauamt in Freising prüfen zu lassen, verwies aber auch auf die Aussagen zur technischen Machbarkeit eines Kreisels. Dietrich Keymer (CSU) hatte wegen der Lkw vom Kieswerk vor einem zu engen Kreisverkehr gewarnt, Andreas Rieder (CSU) wegen der landwirtschaftlichen Maschinen, die dort verkehrten. Geprüft werden soll auch, ob sich die Situation für Fußgänger verbessert. Schulkinder kreuzen die Straße dort, um zum Schulbus zu kommen. Die Ampel soll nach Abschluss der Planungen im Jahr 2019 errichtet werden.

© SZ vom 23.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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