Aying:Wasserschlacht beim Schlauchangriff

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Christoph, Moritz und Benedikt erzählen von ihren Anfängen als "Florentinis" in Aying

Um sein Ansehen im Freundeskreis ist es Christoph Lechner offenbar nicht gegangen, als er vor vier Jahren, als Zwölfjähriger, sich dem Nachwuchskader der Ayinger Feuerwehr anschloss. "De oana finden's guat, die anderen bläd, dass ich's mach", sagt der 16-Jährige. Im Stüberl des Feuerwehrhauses berichten er und seine beiden Freunde, Moritz Kendlbacher und Benedikt Bachmair, von ihrer Motivation, schon als Kind die "Feuerwehr-Lehre" zu beginnen.

Sein Vater ist ein Feuerwehrler, sein Onkel und zwei Cousins ebenso, da lag es für Christoph Lechner nahe, sich den "Florentinis" anzuschließen, einer Art Feuerwehr-Vorschule für Zwölf- bis 14-Jährige, die vor vier Jahren in Aying gegründet wurde. Am Anfang sei alles "eher spielerisch" gewesen mit sechs Übungstagen im Jahr. "Beim Schlauchangriff wurde nicht gelöscht, sondern gegenseitig rumgespritzt", erinnert sich der junge Mann. Schnell habe man Freundschaften geschlossen, "und wegen uns sind dann auch noch andere gekommen", erzählt Lechner. Seine beiden Freunde pflichten ihm bei, als er bekundet, dass das Ehrenamt bei der Feuerwehr wichtig für die Gesellschaft sei.

Familiär "vorbelastet" ist auch Benedikt Bachmair. Sein Opa ist bei der Feuerwehr, sein Vater Martin Bachmair ist sogar Jugendwart der Ayinger Feuerwehr, die momentan acht Jugendliche und zehn Florentinis ausbildet. Der 15-Jährige ist wie sein Spezl Lechner vor vier Jahren Gründungsmitglied der Kindergruppe gewesen. Dass die ganze Feuerwehr, die Uniformen, Helm und Einsatzfahrzeuge für sie faszinierend gewesen seien, berichten alle drei. So auch Moritz Kendlbacher, der jedoch im Gegensatz zu seinen Freunden keine Vorbilder in seiner Familie hat. Der 14-Jährige fand vor zwei Jahren das Ferienprogramm der Ayinger Feuerwehr "so cool", dass er bei den Florentinis anheuerte.

Drei Ausbilder kümmern sich momentan um acht Mitglieder der Jugend-Feuerwehr und um die zehn Florentinis, darunter auch einige Mädchen. Neben Martin Bachmair sind dies Michael Rasper und Thomas Lechner. Zweimal im Monat trifft man sich zu Übungsabenden.

Große Angst vor Einsätzen nach schweren Unglücken haben die Jugendfeuerwehrler nach eigenem Bekunden nicht. "Wir haben keine Gedanken an Unfalltote oder an andere Grausamkeiten, damit beschäftigt sich von uns noch keiner", sagt Christoph Lechner. Zu Verkehrsunfällen dürften Jugendliche ohnehin nur im dritten Fahrzeug ausrücken, ergänzt der 16-Jährige. Und bei ihm ist es bald so weit: "Ich darf heuer das erste Mal bei Einsätzen mitfahren", berichtet der Schüler. Aber sicher nicht an vorderster Front und auch nicht bei jedem Einsatz: "Mitfahrn deaf i nur, wenn's nimma so glatt is und später dunkel wird."

© SZ vom 14.04.2015 / mm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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