Aying:Park und Leid

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Der Park-and-ride-Platz in Aying ist häufig voll. (Foto: Angelika Bardehle)

Aying treibt die umstrittene Erweiterung des P+R-Platzes am Bahnhof voran

Von Michael Morosow, Aying

Mit dem Auto zum Bahnhof, mit der S-Bahn Richtung München - viele Pendler aus Aying kommen auf diesem Weg morgens zu ihrer Arbeitsstätte. Was aber, wenn man nicht früh genug am Bahnhof ankommt und die Park-and-ride-Anlage bereits rappelvoll ist, was eigentlich täglich der Fall ist? Die Zahl der Stellplätze erhöhen, lautet die logische Antwort. Genau dieses würden Bürgermeister Johann Eichler und der Gemeinderat am liebsten noch heuer tun, wenn die Finanzierungsfrage geklärt wäre und die Haushaltssituation dies zuließe. So aber befindet sich die von vielen Anliegern seit Jahren herbeigesehnte Erweiterung der Park-and-ride-Anlage nach wie vor auf dem Wartegleis.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag ist das Vorhaben aber einen großen Schritt vorangekommen. Mit zehn zu vier Stimmen beschloss das Gremium, die Planungen für die Stellplatzerweiterung voranzutreiben und dazu alle baurechtlichen Fragen zu klären und Fördermöglichkeiten auszuloten. Die endgültige Entscheidung soll aber erst bei den Haushaltsberatungen getroffen werden.

390 000 Euro soll der Ausbau der Park-and-ride-Anlage auf 61 Stellplätze kosten - viel Geld für eine Gemeinde von der Größe Ayings, die sich noch dazu in der bundesweit wohl einmaligen Situation befindet, ihren 5000 Gemeindebürgern vier S-Bahnstationen bieten zu können.

Der geschäftsleitende Klaus Friedrich rechnet mit einer möglichen Förderung in Höhe von maximal 125 000 Euro. Aber auch die verbleibenden Kosten möchte die Gemeinde nicht alleine stemmen müssen. Inwieweit im Rahmen der Umlandförderung Geld aus der Landeshauptstadt nach Aying fließen wird, ist fraglich und laut Friedrich Verhandlungssache. Ein weiterer Grund, warum der Gemeinderat eine endgültige Entscheidung herauszögert, ist die geplante Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG), die er noch abwarten möchte. "Aber warum soll allein die Gemeinde Aying Geld in die Hand nehmen für MVV-Kunden, die in der Mehrzahl nicht aus Aying kommen, sondern aus den Bereichen Rosenheim und Mangfalltal?", sagte Klaus Friedrich am Mittwoch zur SZ.

Die beiden Gemeinderäte der Grünen, Christine Squarra und Andreas Wolf, schlugen vergebens andere Wege zur Problemlösung vor: zusätzliche Radständer am Bahnhof und möglicherweise auch den Einsatz von Expressbussen. Der Ausbau der Park-and-ride-Anlage ziehe nur zusätzlichen Verkehr an, gaben Squarra und Wolf zu bedenken.

© SZ vom 19.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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