Aying:Geldsegen

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Hohe Steuereinnahmen und Grundstücksverkäufe lassen Spielraum für Investitionen

Von Michael Morosow, Aying

Gemessen in absoluten Zahlen erregt der Haushalt 2017 der Gemeinde Aying wenig Aufsehen. Ein Ausrufezeichen lässt sich hingegen hinter das Zahlenwerk setzen, wenn man die prozentuale Entwicklung betrachtet: Mit einem Volumen in Höhe von 15,3 Millionen Euro hat die Gemeinde den Haushalt des Vorjahres (10,95 Millionen Euro) um annähernd 40 Prozent übertroffen. Es versteht sich, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag den Haushaltsplan einstimmig verabschiedete. Zumal die Gemeinde für dieses Jahr auch keine Kreditaufnahme vorsieht, ist der Haushalt beschlossene Sache, eine Genehmigung durch das Landratsamt ist nicht mehr notwendig.

Insbesondere der Vermögenshaushalt geht heuer geradezu durch die Decke; mit 6,214 Millionen Euro übertrifft er den Vorjahreswert (2,458 Millionen Euro) um 152 Prozent. Dieser exorbitante Zuwachs ist vor allem zurückzuführen auf die Erschließung zweier Baugebiete im Norden von Großhelfendorf und die zu erwartenden Einnahmen aus entsprechenden Grundstücksverkäufen in Höhe von 3,756 Millionen Euro. Auch das Volumen des Verwaltungshaushaltes steigt gegenüber dem Vorjahr an, um 607 000 Euro auf nunmehr 9,1 Millionen Euro. Dieser Zuwachs resultiert laut Kämmerer Hans Strunz im Wesentlichen aus den prognostizierten Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuerbeteiligung - abzüglich der ebenfalls angestiegenen Kreis- und Gewerbesteuerumlage.

"Mit den Steuereinnahmen bin ich sehr zufrieden", sagte Strunz am Mittwoch, was verständlich ist, machen diese doch aktuell zwei Drittel der Gesamteinnahmen aus. Zunehmend zum "Kassenschlager" avanciert dabei die Einkommenssteuer, an der die Gemeinden mit 15 Prozent beteiligt werden. Nach 3,54 Millionen Euro im Vorjahr beträgt diese heuer voraussichtlich 3,74 Millionen Euro, was einer Zunahme um 5,6 Prozent entspricht. Die Einkommenssteuer ist damit die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde und macht 41,1 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Mit 25,2 Prozent gleich dahinter rangiert die Gewerbesteuer, die bei unverändertem Hebesatz von 310 Prozent voraussichtlich um circa 400 000 Euro auf nunmehr 2,3 Millionen Euro ansteigen wird. Das Grundsteueraufkommen bleibt angesichts unveränderter Hebesätze gleich.

So erfreulich die verbesserte Haushaltssituation in Aying auch sein mag, ein umfangreiches Investitionspaket, das die Gemeinde geschnürt hat, zwingt sie auch künftig zur sparsamen Haushaltsführung. Allein die Breitbandsanierung verschlingt 682 500 Euro, Straßenbaumaßnahmen schlagen mit 445 000 Euro zu Buche. Und schließlich stehen noch die ganz großen Posten an, unter anderem der 5,6 Millionen Euro teure Neubau der Grundschule, den die Gemeinde aber aufgrund der Mittelknappheit außerhalb des Haushaltes finanziert.

© SZ vom 06.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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