Aying:Ein Jahrhundert in Tracht

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Der Verein d'Goldbergler Helfendorf feiert Geburtstag

Von Michael Morosow, Aying

Trachtler fühlen sich gemeinhin der Tradition verpflichtet, und wenn sie Jubiläum feiern, dann soll am besten alles so sein wie am ersten Tag. "Lieber nicht!", werden sich die Mitglieder des Trachtenvereins D'Goldbergler Helfendorf sagen, die seit Donnerstag ihr 100-jähriges Bestehen feiern und zum Abschluss des viertägigen Festes am Sonntag, 7. Juli, zusammen mit etlichen anderen Vereinen in einem Festzug durch Großhelfendorf ziehen wollen. Der Start der Goldbergler vor 100 Jahren ist in der Tat nicht dazu geeignet, heute als reizende Blaupause zu dienen. Als am 21. September 1919 zum Gründungsfest allerlei Vereine von der Bahn abgeholt wurden und hinter der Glonner Musikkapelle im Kirchenzug nach Kleinhelfendorf marschierten, regnete es in Strömen. Doch damit nicht genug: Zur weiteren Enttäuschung der Trachtler weigerte sich Pfarrer Rothwinkler, ihre für 85 Mark in einem Münchner Fahnengeschäft erworbene Standarte zu weihen.

Ein Jahrhundert später stehen in meteorologischer Hinsicht die Vorzeichen günstiger für die Goldbergler, wenngleich es ausgerechnet Sonntagmittag gewittern könnte, wie Trachtlerchef Karl Hörterer weiß. Das wäre insofern eine kalte Dusche für die Festgemeinschaft, als nach dem Gottesdienst gegen elf Uhr der Festzug mit etwa 2000 Teilnehmern durch den westlichen Teil Großhelfendorfs zieht, als krönender Abschluss eines aufwendigen Jubiläumsfestes.

Auftakt war am Donnerstag mit Bieranstich, Festreden und dem Auftritt der Band "The Heimatdamisch", wobei dieser Tag vor allem im Zeichen des SV Helfendorf stand, der ebenfalls Geburtstag feiert - der Verein wird 50 Jahre alt. Am Freitag stand der Heimatabend auf dem Programm. Es traten auf die Blaskapelle Helfendorf, Weintröpfe Gsang, Goldreif Musi und Gsang, Bairer Alphornbläser, Mangfalltaler Goaßlschnoitzer, Plattlergruppen sowie Kinder vom Festverein. Am Samstag wird viel gelacht werden im Festzelt; der Kabarettabend mit Martina Schwarzmann ist allerdings ausverkauft. Von 8 Uhr an werden die Vereine im Festzelt empfangen, es folgen Kirchenzug gegen 9.30 Uhr, Festgottesdienst um 10 Uhr und der große Festzug durch Großhelfendorf. Das Fest klingt um 13 Uhr mit Ehrentänzen aus.

© SZ vom 06.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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