Aufschwung:Der eigene Chef

Wieder mehr Firmengründungen im Landkreis

Nach einem Rückgang im Vorjahr wollten 2017 wieder mehr Menschen im Landkreis München ihr eigener Chef werden. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern mitteilt, meldeten im vergangenen Jahr insgesamt 3866 Personen ein Gewerbe an - ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber 2016. In 3611 Fällen handelte es sich dabei um Firmenneugründungen, ein leichter Zuwachs von 0,8 Prozent. Deutlicher war die Zunahme bei den Betriebsübergaben an einen Nachfolger. Laut IHK-Angaben hat dieser Wert um 6,3 Prozent auf 255 Fälle zugelegt. Die meisten Neugründungen gibt es bei Dienstleistungen (921) und im Handel (661), bei den Betriebsübernahmen liegen das Baugewerbe (70) und das Gastgewerbe (56) vorne.

Ausschlaggebend für die Gründungsdynamik ist laut IHK die Konjunktur: "Der Arbeitsmarkt im Großraum München bietet Vollbeschäftigung. Erfahrungsgemäß sinkt damit das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit und den damit verbundenen Risiken", sagt Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München (Landkreis). Das Plus im Landkreis entgegen dem Trend in Bayern und Oberbayern sei deshalb ein gutes Signal. Positiv sei ebenfalls der Trend zur besseren Vorbereitung, unter anderem durch Angebote wie die IHK-Gründermesse und Beratungen der Kammer. "Jungunternehmer steigern so ihre Erfolgsaussichten, die dank der wirtschaftlichen Rahmendaten ohnehin so gut wie selten zuvor sind", ist der Kirchheimer Unternehmer überzeugt. Auch der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass die Gründer überlegter handeln. "So testen sie parallel zu einem bestehenden Arbeitsverhältnis, ob das angepeilte Geschäftsmodell überhaupt tragfähig ist", erklärt der IHK-Vorsitzende.

Die IHK-Gründerbilanz beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.

© SZ vom 30.05.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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