Aschheim:Zäsur zwischen Freizeit und Arbeit

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Aschheim plant, Kleingartenanlage und Bauma-Parkplatz zu erweitern

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Die Gemeinde Aschheim will ihr Gewerbegebiet im Südosten am Autobahnring A 99 und der Staatsstraße 2082 in Zukunft deutlicher von den umliegenden Freizeitflächen abschirmen. Zu diesem Zweck hat der Bauausschuss dem Gemeinderat nahegelegt, den bestehenden Flächennutzungsplan für das Gebiet in neun Punkten zu ändern. Die Idee sei, erklärte Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) im Ausschuss, ein "grünes Band" zu schaffen, das sich von der Realschule an der Eichendorffstraße nach Süden hin am Baggersee vorbei bis zum Ufer des Heim-stettner Sees, bei Anwohnern liebevoll "Fidschi" genannt, zieht. Diese Flächen sollen größtenteils frei gehalten werden und als vernetzende Grünanlage dienen.

Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die Erweiterung der bestehenden Kleingartenanlage an der Seestraße unweit des Fidschi um knapp 50 000 Quadratmeter nach Norden hin bis zur Klausnerstraße. Bislang ist dieser Grund, der sich in Privateigentum befindet, als landwirtschaftliche Fläche festgelegt. Außerdem plant die Gemeinde, den angrenzenden Bauma-Parkplatz zu vergrößern. Die temporäre Parkfläche wurde erstmals zur Baumesse Bauma im Jahr 2013 eingerichtet und dient alle drei Jahre Besuchern als Abstellfläche für ihre Fahrzeuge. Da die Messe München bei künftigen Branchentreffen mit weiterem Parkplatzbedarf rechnet, soll die Fläche um gut 43 000 Quadratmeter erweitert werden. Über die Lena-Christ-Straße soll künftig zudem eine Zufahrt auf die Staatsstraße 2082 möglich sein.

Bedenken an dem Vorhaben meldeten Achim Jänsch (SPD) und die Freie-Wähler-Vertreter Fritz Trautmannsberger und Heinrich Broda an. Jänsch mochte nicht erkennen, welchen Nutzen die Erweiterung der Kleingartenanlage für die Gemeinde als Ganzes habe. Das angestrebte grüne Band sei auch eine Möglichkeit, auf den betreffenden Flächen in Zukunft Gewerbeansiedlung zu vermeiden, argumentierte Glashauser. Das Vorgehen, ergänzte Bernhard Stilling (CSU), sei nicht zuletzt Reaktion auf Bürgervorwürfe im Zuge der Proteste gegen das Schlachthofprojekt im vergangenen Jahr, das Gewerbegebiet reiche zu nah an den Fidschi heran. Trautmannsberger störte sich vor allem an den Parkplatzplänen. Die Messe solle ihre eigenen Flächen verwenden, der Aschheimer Grund sei für Landwirtschaft besser genutzt. Dem widersprach der Bürgermeister: Die Gemeinde profitiere von ihrer Nähe zur Messe, zudem werde der Parkplatz nur alle drei Jahre als solcher gebraucht. In der Zwischenzeit sei er "wie eine Parkanlage" und bilde eine Zäsur zwischen Gewerbe- und Erholungsgebiet. Wenn nötig, sollen dort im Sommer auch Badegäste hier parken können.

© SZ vom 23.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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