Aschheim:Lotte Lenya und Peppa Pig

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Josef Hader spielt in Aschheim Josef Hader. (Foto: Manfred Neubauer)

Das Kulturprogramm der Gemeinde spricht Groß und Klein an

Der zweite James-Bond-Film "Liebesgrüße aus Moskau" gilt als einer der besten der Reihe, nicht zuletzt wegen des weiblichen Bösewichts: die Ex-KGB-Offizierin Rosa Klebb, die den Agenten am Ende mit ihrer vergifteten Schuhspitze töten will. Für die gebürtige Österreicherin Lotte Lenya war diese Rolle im Alter von 65 Jahren noch mal ein Höhepunkt ihrer künstlerischen Karriere. Da hatte sie freilich schon ein ungemein aufregendes Leben hinter sich - als langjährige Partnerin von Kurt Weill, als Geliebte von Max Ernst, später im Exil, als Schauspielerin und vor allem als kokette Sängerin, die in den Brecht/Weill-Opern "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und "Dreigroschenoper" (Seeräuber-Jenny) begeisterte: in Deutschland und später nach der Emigration auch am Broadway. Geboren 1898 in Wien, avancierte Karoline Wilhelmine Charlotte Blamauer alias Lotte Lenya zu einer der berühmtesten deutsch-österreichischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. "Lenya Story. Ein Liebeslied" heißt die szenisch-musikalische Hommage, die das Theater in der Josefstadt aus Wien nächstes Jahr am Sonntag, 20. April, 2020 im Kulturellen Gebäude in Aschheim zeigt. Es ist eines von diversen interessanten Theaterstücken, die in der kommenden Aschheimer Spielzeit dort gezeigt werden. Die Saison eröffnen wird freilich am 6. November der Kabarettist Josef Hader: Der 57-jährige Österreicher, der auch als Schauspieler erfolgreich ist ("Indien", "Der Knochenmann", "Vor der Morgenröte") und Regisseur ("Wilde Maus"), präsentiert schon seit vielen Jahren das Programm "Hader spielt Hader". Wie sehr es sich verändert hat, das weiß vielleicht der große Kabarettist nicht einmal selbst, aber die Leute strömen noch immer zu ihm. In Aschheim tritt er im Feststadl auf.

Dass sein Gastspiel ausverkauft sein wird, davon darf auch Bruno Jonas ausgehen, der am 8. Februar nach Aschheim kommt und sein Programm "Nur mal angenommen" zeigt. Denn das Leben sei "eine Annahme" erklärt der gebürtige Passauer. "Viele glauben, dass sie annehmen müssen, was ihnen geboten wird." Die SPD nimmt an, dass sie Volkspartei bleiben wird, selbst wenn sie demnächst an der Fünf-Prozent Klausel scheitern sollte, die

Grünen sind überzeugt, dass sie die moralische Instanz im Lande sind. Aber der vielfach ausgezeichnete Jonas fragt dann ganz heimtückisch: "Aber jetzt nur mal angenommen, wenn nicht?"

Die kammermusikalische Formation Salut Salon kommt am 10. November (Echo-Klassik), alles dreht sich um die Liebe. Die romantische Komödie "Heisenberg" von Simon Stephens am 8. Dezember spielt mit der heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation, also der Aussage der Quantenphysik, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig bestimmbar sind und überträgt diese auf menschliche Beziehungen. Weitere Vorstellungen im Kulturellen Gebäude gibt es am 18. Januar, mit der Komödie "Eine Stunde Ruhe" von Florian Zeller und "Das Himmelbett", 29. Mai, von Jan de Hartog.

Herausragend ist in Aschheim auch immer das Angebot für Kinder: Es startet am 22. September mit "Conni- Das Schulmusical", am 16. November wird "Simsala-Grimm - Die Märchenhelden" aufgeführt und "Ritter Rost feiert Weihnachten" am 21. Dezember. Zudem gibt es am 15. Februar "Peppa Pig - Überraschungsparty", eine deutschsprachige Erstaufführung, sowie die "Bremer Stadtmusikanten am 28. Februar und ,,Der gestiefelte Kater" am 25. April. Insgesamt gibt es sechs Vorstellungen für Kinder und Jugendliche.

Tickets gibt es über www.muenchenticket.de und weitere Infos unter E-Mail: kulturamt@aschheim.de sowie www.aschheim.de und im Kulturamt Aschheim (089/909978 28)

© SZ vom 19.07.2019 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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