Aschheim:Geothermie ist gefragt

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Mehr als 1100 Kunden in Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim

Von Sabine Oberpriller, Aschheim

Vor sechs Jahren wurden bereits die ersten Häuser an das Geothermiekraftwerk der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim angeschlossen. Seither treiben die AFK-Geothermie Gmbh und ihre Gesellschafter den Ausbau des Wärmenetzes kontinuierlich voran. Und der jüngste Beteiligungsbericht, den die Gemeinde Aschheim den Mitgliedern des Gemeinderates vorgestellt hat, fällt positiv aus. Trotz extrem milder Temperaturen in den kalten Monaten verzeichnet die AFK-Geothermie einen kontinuierlichen Anstieg des Umsatzes und bei der Zahl der Abnehmer. Die Geschäftsführer schließen daher aus, dass der Betrieb in nächster Zeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte.

Da der Bericht immer ein Jahr versetzt veröffentlicht wird, bezieht er sich auf das Geschäftsjahr 2014. Zum Ende des vergangenen Jahres hatten bereits 1132 Nutzer Wärmeverträge mit dem Unternehmen abgeschlossen, das entspricht einer Steigerung um sieben Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Berichtsjahr. Die Ortsnetze wurden 2014 um vier Kilometer erweitert, im laufenden Jahr kamen noch einmal fünf Kilometer dazu. Damit umfasst die Netzinfrastruktur nun etwa 70 Kilometer.

Die angeschlossenen Häuser werden mit 85 Grad heißem Wasser aus circa 2700 Metern Tiefe versorgt. Demnächst wollen die Geschäftsführer und die drei Gemeinden entscheiden, ob die nächste Investition in weitere Wärmepumpen oder in Tiefenbohrungen fließen soll, um das Werk leistungsfähiger zu machen. Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim wollen so ihre Unabhängigkeit vom überregionalen Energiemarkt stärken und ihre Energiegewinnung klimafreundlicher gestalten. Ein weiterer Schritt in die Richtung war der Umbau eines Heizkessels, der seit 2014 statt mit Öl nun mit Gas befeuert wird.

Aschheim ist am Stammkapital mit einem Drittel und 10 000 Euro beteiligt. Ende 2014 betrug der Anteil an der Kapitalrücklage rund 15 Millionen Euro. Für die Errichtung der Anlage und den Ausbau des Netzwerkes hat das Unternehmen Kredite aufgenommen, für die die beteiligten Gemeinden bürgen. Der Aschheimer Anteil an der Summe beträgt derzeit circa 7,2 Millionen Euro.

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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