Aschheim:Es bleibt beim Rathaus-Neubau

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Die Tage des alten Aschheimer Rathauses sind gezählt. Das neue soll Ende 2023 fertig sein. (Foto: Claus Schunk)

Freie Wähler stellen vergeblich Abriss der Aschheimer Gemeindeverwaltung infrage

Von Alina Hanss, Aschheim

Als Anfang 2019 mit den Planungen zum Rathaus begonnen wurde, waren sich die Fraktionen der CSU, SPD und FWG in der damaligen Februar-Sitzung des Gemeinderats noch einig. Man entschied sich gegen eine Sanierung und für einen kompletten Neubau. Der einstige Sitz der Gemeindeverwaltung sei weder barrierefrei, noch der steigenden Einwohneranzahl angemessen. Auch habe er erhebliche Mängel beim Brandschutz und der Statik vorgewiesen, begründete Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU).

In der Sitzung ziemlich genau ein Jahr später gab es allerdings seitens der FWG Proteste gegen die gefallene Entscheidung, das alte Rathaus abzureißen. Per Dringlichkeitsantrag wollten die Aschheimer Freien Wähler den gefassten Beschluss erneut behandeln und auf die erste konstituierende Gemeinderatssitzung im Mai 2020 nach der Kommunalwahl vertagen. In ihrem Schreiben hieß es, dass solch "belastende Entscheidungen" nicht vor einer Wahl getroffen werden könnten, auch weil mögliche Kostensteigerungen nicht abzusehen seien.

Die Verwaltung verwies dagegen auf die fehlende Notwendigkeit, woraufhin auch die beiden anderen Fraktionen den Antrag abwiesen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Bürgermeister Glashauser sah den Grund nicht, das beschlossene Verfahren noch einmal aufzurollen. Zusätzlich erklärte er, dass es sich bei den Kosten von 6,9 Millionen Euro, die man vergangenes Jahr als Richtwert angesetzt hat, nicht um die Endsumme handle. "Das ist der Fluch der ersten Zahl", merkte Bernhard Schilling (CSU) an. Damals habe man auch bei der Quadratmeterzahl von 655, auf die sich die Kosten bezogen, allein die Bürofläche berechnet. In der Vorstellung des neuen Rathauses war allerdings von 2300 Quadratmetern die Rede. Darin seien nun auch Besprechungs- und Sitzungssäle, Lagerräume und Fraktionsbüros aufgelistet. Die FW-Fraktion kritisierte, dass diese Posten nicht schon damals berücksichtigt worden seien.

Der Arbeitskreis hatte sich ferner dazu entschieden, die Büroräume zu vergrößern. Die SPD-Fraktion konnte dem beipflichten. "Wir wollen ein Rathaus, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung gut arbeiten können" sagte Andreas Bichler. "Es muss öffentlichkeitswirksam und sicher sein und dabei unseren Bedürfnissen als wachsende Gemeinde entsprechen."

Trotz der Gegenstimmen der FWG beschloss der Gemeinderat Aschheim ein Raumprogramm, das einen Überblick über das Bauvorhaben liefert und als Vorlage für die weitere Gebäudeplanung dient. Damit sei der Startschuss für die Ausschreibung gefallen, hieß es. Im nächsten Schritt würden Architektenbüros gesucht. Den Beginn der Bauarbeiten hat die Gemeinde für Ende August angesetzt. Die Baufertigstellung ist für frühestens Ende 2023 geplant.

© SZ vom 22.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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