Die zwölfjährige Rinah aus Aschheim ist an Blutkrebs erkrankt. Mit dieser niederschmetternden Diagnose wurden Rinah und ihre Familie vor wenigen Wochen konfrontiert. Seitdem sind Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte an der Tagesordnung. Das Leben der Familie ist auf den Kopf gestellt. Um wieder gesund zu werden, benötigt Rinah dringend eine Stammzellspende, doch bislang wurde kein geeigneter Spender gefunden. Mittlerweile unterstützt auch der Fußball-Weltmeister und Spieler des FC Bayern München, Jérôme Boateng, die Suche nach einem Spender für Rinah. "Rinah braucht unsere Hilfe! Teilnehmen!/Teilen!/Liken!" schreibt er auf seiner Facebook-Seite.
Die Familie und ein wachsender Kreis an Unterstützern suchen die Öffentlichkeit, um über Rinah, ihre Krankheit sowie die Spendersuche zu informieren. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert mit den beiden Schirmherren der Aktion - Schauspieler Götz Otto und Aschheims Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) - am Sonntag, 26. Juli, eine Typisierungsaktion. Abgesehen von den prominenten Unterstützern haben sich mehr als 20 Organisationen aus Aschheim und Umgebung solidarisch erklärt. Je mehr Menschen sich daran beteiligen, desto besser ist es. Um auf den Termin aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, haben Verwandte und Freunde Benefizveranstaltungen auf die Beine gestellt.
So gibt es an diesem Freitagvormittag, 17. Juli, an der Grund- und Mittelschule Kirchheim in der Heimstettener Straße 12 einen Spendenlauf für Rinah. Am Dienstag, 21. Juli, wird die Keltengrundschule in Aschheim am Herdweg 16 nachziehen. Auch Rinahs Schule hat sich etwas einfallen lassen: Von Montag, 20. Juli, bis einschließlich Donnerstag, 23. Juli, veranstalten die 9. Klassen des Gymnasiums Max-Josef-Stift für Mädchen in Bogenhausen einen Pausenverkauf. Der Erlös geht an die Aschheimer Typisierungsaktion.
Yvonne Renz von der DKMS erläutert das Prozedere und sagt, die Registrierung selbst koste die wenigsten Menschen Überwindung. Um Gewebemerkmale bestimmen zu können, würden den Spendern lediglich fünf Milliliter Blut entnommen. "Die Stammzellenspende selbst dagegen macht den Menschen mehr Angst." Gründe hierfür gibt es ihrer Aussage nach aber wenig. Das Knochenmark werde nicht der Wirbelsäule, sondern vom Beckenkamm entnommen. Das weiß auch der 22 Jahre alte Kevan Neuss aus Aschheim, der selbst schon einmal Spender war und Rinahs Spendersuche natürlich auch unterstützt.
Das weiß auch der 22 Jahre alte Kevan Neuss aus Aschheim, der im Oktober vergangenen Jahres Stammzellen an einen 47 Jahre alten Ungarn gespendet hat. Bei Neuss wurde die Technik der peripheren Stammzellengewinnung angewendet. Fünf Tage lang musste er sich dafür zwei Mal täglich ein spezielles Präparat spritzen, das die Stammzellen aus dem Blut lösen sollte. Die ambulante Behandlung dauerte dann nur sechs Stunden und war einer Dialyse ähnlich. "Weh getan hat es überhaupt nicht", sagt Neuss, "nur die Einstichstellen haben in den letzten zwei Stunden ein wenig gejuckt." Gemerkt hat er von der Behandlung hinterher nichts. "Ich habe mich ganz normal und gesund gefühlt." Wie es seinem Empfänger schließlich ergangen ist, darf er zum Schutz des Patienten erst in ein paar Jahren erfahren. Auch die zweite Entnahmetechnik ist nicht dramatisch: vom Beckenkamm wird mit einer Spritze Knochenmark entnommen.
Am Sonntag, 26. Juli, kann sich jeder zwischen 17 und 55 Jahren von 10 bis 15 Uhr im Feststadel Aschheim, Eichendorffstraße 10, registrieren lassen. Dort werden rund 180 Helfer ihre Unterstützung anbieten, darunter 60 Ärzte. Zudem wird der Frauen-und Mütterverein Kuchen anbieten, der Burschenverein Getränke und der Gartenbauverein Apfelsaft. Die Feuerwehr wird sich um eine Kinderbetreuung kümmern.
Informationen rund um die zwölf Jahre alte Rinah und die Daten des Spendenkontos gibt es unter www.help4rinah.de, weiteres ist auf Facebook unter Help4Rinah zu finden.