Aschheim:Ein Ort sieht sich im Vorteil

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Gemeinderat will das neue Gymnasium im Osten

Von Ulrike Schuster, Aschheim

Jede Hand ging nach oben. Einstimmig hat sich örtliche Gemeinderat am Donnerstagabend dafür ausgesprochen, dass das neue Gymnasium für den Osten des Landkreises München in Aschheim gebaut werden soll. Der Standort nämlich, die Frage nach dem Wohin, ist der Knackpunkt, um den streiten sich Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen - organisiert im Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises. Einig sind sich die Vertreter der Kommunen und auch der Landkreis darüber, dass in diesem Gebiet dringend ein neues Gymnasium errichtet werden soll; Kirchheim stößt mit bald 1500 Schülern an seine Grenzen und bis 2030 muss Platz für mehr als 2000 Schüler geschaffen sein, das sagen die Statistiker.

Nüchtern betrachtet, ist Aschheim beim Standort klar im Vorteil. Die Gemeinde besitzt bereits ein passendes Grundstück, auf 25 000 Quadratmetern könnte hinter der Realschule ein Gebäude für 800 Gymnasiasten entstehen. Auch die Infrastruktur ist schon da. Die Buslinien fahren, die Aschheimer Schüler könnten sich die neue Mensa in Kirchheim mit ihren Nachbarn teilen, am Ende wäre es ein richtiger Schulcampus auf 3,6 Hektar - so groß wie fünf Fußballfelder - mit Sportanlagen und Freiflächen, für alle Gemeinden bequem zu erreichen. Der Feldkirchner Gymnasiast müsste ab der Ortsgrenze nur 500 Meter zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Eine Angelegenheit zum Vorteil für alle, könnte man meinen. Doch ein Gymnasium ist auch immer Prestigeprojekt, mit ihm lässt sich werben, um Menschen, Unternehmen, Institutionen. Also hat auch Feldkirchen seinen Anspruch als "Baugrundgeber" verkündet, ein geeignetes Areal habe man gerade gefunden, nur der Verkaufspreis sei noch nicht bekannt, sagt Bürgermeister Werner van der Weck (SPD). Man wolle nichts unversucht lassen, aber "auch ich bin Realist", sagt van der Weck.

Für den Kirchheimer Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) geht es um ein ergänzendes pädagogisches Konzept, wie zum Beispiel einen musisch-humanistischen Bildungszweig. Landrat Christoph Göbel (CSU) will keine Zeit verstreichen lassen, im Frühjahr 2017 soll der Zweckverband entscheiden, "möglichst vernünftig".

© SZ vom 17.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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