Aschheim:Dornacher müssen zahlen

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Auf viele Anwohner kommen Straßenerschließungsbeiträge zu

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Eine Traube aufgebrachter Bürger stand am Donnerstagabend nach der Gemeinderatssitzung vor dem Aschheimer Rathaus. Es gab Diskussionsbedarf über das, was die Gemeinderäte soeben beschlossen hatten. Einige waren sichtlich beunruhigt, denn auf sie kommt in den kommenden Monaten aller Voraussicht nach eine hohe Geldforderung zu. Die Gemeinde Aschheim plant, bis 2021 mehr als ein Dutzend Straßen, die noch nie ordnungsgemäß erstmalig erschlossen wurden, herzustellen. Die dabei anfallenden Erschließungskosten werden zu 90 Prozent auf die Anlieger umgelegt, zehn Prozent trägt die Gemeindekasse.

Insbesondere im Ortsteil Dornach hatten viele zuletzt noch Hoffnung gehabt, der Maßnahme und den damit verbundenen Zahlungen zu entgehen. Kämmerer Marco Zschoch und seine Mitarbeiter in der Verwaltung hatten in den vergangenen Wochen die Dokumentation der bis 1978 eigenständigen Gemeinde Dornach für die Jahre zwischen 1950 und 1978 geprüft. Das Ergebnis war allerdings ernüchternd für viele Anwohner: Lediglich drei Straßen, die Rat-Kaffl-Straße, die Friedhofstraße und die Karl-Hammerschmidt-Straße können demnach als bereits hergestellt betrachtet werden. Hinzu kommt noch die Burkartstraße, für welche die Ersterschließung ebenfalls nachgewiesen werden konnte. Nimmt die Kommune hier Erneuerungen vor, gelten diese als Straßenausbauarbeiten, für welche die Gemeinde selbst in die Tasche greifen muss.

Für alle anderen Straßen, die in den kommenden vier Jahren auf der Liste stehen, werden die Anlieger herangezogen; die Kosten werden ausgehend von der Größe des Grundstücks und der Bebauung aufgeteilt. Ihr Mann und sie rechneten mit einer hohen fünfstelligen Summe, die auf sie zukomme, erklärte eine Eigentümerin. Viele Nachbarn seien deswegen in großer Sorge; gerade für Ältere gehe es an die Altersvorsorge. Viele ärgert zudem, dass sie vor Jahrzehnten an ihrer Straße geleistete Arbeiten nicht so belegen können, dass die Gemeinde den Nachweis akzeptiere. Dritter Bürgermeister Georg Hornburger (CSU) mahnte, die Gemeinde müsse die Bürger diesbezüglich aufklären. Die nächsten Arbeiten stehen bereits an: Am Hochweg, Schwalbenweg und Voglacker beginnen sie am Montag, 15. Mai; in der Rosen- und Blumenstraße am 22. Mai und in der Gartenstraße am 6. Juni.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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