Aschheim:Der Preis des Wachstums

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Höhere Infrastrukturkosten treiben die Ausgaben in der Gemeinde hoch

Von Irmengard Gnau, Aschheim

"Wachstum kostet inzwischen mehr, als es bringt" - mit diesem mahnenden Satz hat Kämmerer Marko Zschoch die Finanzlage der Gemeinde Aschheim skizziert. Damit umreißt er eine Entwicklung, die mehrere Kommunen im Landkreis derzeit spüren: Trotz sprudelnder Steuereinnahmen und der grundsätzlich sehr guten Wirtschaftslage im Landkreis haben die Gemeinden und Städte auf der anderen Seite so viele Ausgaben zu stemmen, dass manche darunter ächzt - Schulen, Straßen und Infrastruktur für immer mehr Einwohner kosten nun einmal.

Für Aschheim heißt das in Zahlen: Die Kommune rechnet im kommenden Jahr mit einem Haushaltsvolumen von gut 60 Millionen Euro, beinahe zehn Millionen Euro mehr als im Jahr 2017. Knapp 21 Millionen Euro davon entfallen auf Investitionen, die übrigen 39 Millionen sind für Verwaltung und weitere laufende Aufgaben vorgesehen.

Zu den zentralen Investitionsprojekten im kommenden Jahr zählen Schulen und Kinderbetreuung. Der Klassenzimmertrakt im Altbau der Keltengrundschule steht 2018 mit auf der Rechnung. Die Kita an der Uttastraße wird erweitert, der zweite Bauabschnitt steht an. Auch die weiterführenden Schulen werden die Gemeinde in der nahen Zukunft stark fordern: Die Realschule soll erweitert werden, das Gymnasium Kirchheim bekommt einen Neubau und auf Aschheimer Flur wird ein weiteres Gymnasium entstehen.

Daneben stehen die Entwicklung des Aschheimer Sportparks und der Sportanlage Dornach an. Außerdem sind Umbauten am Rathaus geplant, die Geothermie wird weitergeführt und der Bauhof soll einen Anbau bekommen. Weitere Kosten kommen auf die Kommune zu, weil sie beschlossen hat, die Straßenbeleuchtung und Grünpflege wieder in eigene Hände zu nehmen, das macht weiteres Personal und neue Fahrzeuge nötig.

Um das zu stemmen, wird Aschheim dem Entwurf zufolge 2,7 Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen. Schulden sind nicht geplant. Insgesamt wird die Gemeinde ihre Projekte künftig strenger priorisieren müssen. Dabei sollen Zuschüsse für die örtlichen Gruppen und Vereine aber nicht unter den Tisch fallen, versichert die Kommune. Der Gemeinderat muss dem Entwurf am Donnerstag noch zustimmen.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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