Antrag im Gemeinderat:Parklizenz für Wohnmobile

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Wenn sie nicht gerade für Reisen genutzt werden, stehen viele Wohnmobile auf öffentlichen Parkplätzen herum. (Foto: Schunk)

Putzbrunn erwägt, kostenpflichtige Stellplätze für ungenutzte Camper auszuweisen

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Wohnmobile erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Der Wunsch nach individuell gestaltbaren Urlaubsreisen in der Corona-Pandemie dürfte dieser Entwicklung weiter Vorschub leisten. Eine Folge ist, dass immer mehr Camper auf der Straße abgestellt werden und Parkmöglichkeiten blockieren. In Putzbrunn beantragte nun die gemeinsame Fraktion von FWG und FDP, eine begrenzte Anzahl von Stellplätzen auf gemeindeeigenen Flächen für Wohnmobile und Wohnwägen freizugeben, um das wilde Parken zu vermindern.

Dazu könne die Gemeinde, wie es in dem Antrag heißt, "bereits bestehende Parkplätze verwenden oder als bessere, zentrale Alternative einen entsprechenden Parkplatz ausweisen". Als Beispiel nannten die Lokalpolitiker etwa eine Fläche am Philipp-Kreis-Bogen hinter dem Bauhof bei den früheren Schrebergärten. Gegen Gebühr könnte eine entsprechende Parkberechtigung ausschließlich für Putzbrunner Bürgerinnen und Bürger ausgegeben werden, die sichtbar im oder am Fahrzeug hinterlegt werden müsse.

Im Verkehrs- und Umweltausschuss des Gemeinderats bewerteten die meisten der anwesenden Gemeinderäte den Antrag als sinnvoll. Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP) etwa lobte die Idee der Kollegen, "weil sich jeder, der kein Wohnmobil hat, über die zugeparkten Straßen ärgert und diejenigen, die eines haben, oft verzweifelt nach Abstellmöglichkeiten suchen". Dennoch sei der Antrag "sehr optimistisch", schließlich würden nur dann solche Parkscheine erworben, wenn die Betroffenen gar keine Möglichkeit mehr hätten, ihre Gefährte anderweitig abzustellen. "Die werden nicht bezahlen, selbst wenn sie die Ottostraße bis zum Lore-Malsch-Haus fahren müssen, um einen Parkplatz zu finden", sagte Hois.

Auch Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) bezeichnete den Gedanken hinter dem Antrag als richtig. "Aber die Durchführung dürfte sehr aufwendig und schwierig werden." Vor allem die Bereitstellung entsprechender Flächen könnte sich als Knackpunkt erweisen, sagte der Rathauschef. "Die Verwaltung wird prüfen, welche Flächen geeignet sind. Wenn es welche gibt, sage ich ja zu diesem Antrag", so Klostermeier. Die Grüne Sybille Martinschledde regte zudem an, eine solche Parkgenehmigung zeitlich zu begrenzen, um zu verhindern, dass irgendwann nur noch schrottreife Wracks herumstehen.

FDP-Gemeinderat Thomas Jungwirth, einer der Antragsteller, schlug wiederum vor, zunächst einmal den Bedarf und die Bereitschaft, eine solche Parklizenz zu erwerben, bei Wohnmobil-Eigentümern abzufragen. Und genau darauf einigte sich der Ausschuss einstimmig: Das Thema wurde vertagt, bis alle relevanten Informationen vorliegen.

© SZ vom 22.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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