Laim:Tram stört die Nachtruhe

So gut hat die Familie, die am Laimer Willibaldplatz wohnt, lange nicht geschlafen. Das liege daran, dass die 19er-Tram derzeit eine Zwangspause einlegt. Wegen Gleisbauarbeiten verkehren auf der Linie voraussichtlich bis 5. Juni zwischen Hauptbahnhof und Pasing ersatzweise Busse. "Deshalb haben wir es im Moment gut", merkte der Anwohner in der Sitzung des Laimer Bezirksausschusses (BA) lakonisch an. Denn üblicherweise "wackeln bei uns die Glasl im Schrank", wenn die vierspännige Tram am Haus vorbeifährt, "sie können in der Nacht mitzählen, wann die den Zehn- auf den 20-Minuten-Takt umstellen, so scheppert das. Ein Graus." Dabei mache es keinen Unterschied, welcher Zug-Typ vor der Tür seine Bahnen ziehe. Mehrmals, so der Kritiker, habe er sich deshalb bereits an die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gewandt. Einmal heiße es, der Winter sei Schuld, dann der Frost, dann die Tram:"Wir kriegen nur lapidare Antwort-Schreiben." Deshalb erhofft er sich jetzt von den Stadtviertelpolitikern Beistand. Ausschuss-Chef Josef Mögele (SPD) merkte an, "dass die inzwischen zugegeben haben, dass die Radreifen schuld seien", wollte aber nicht weiter über die Gründe für die zuweilen laute Tram spekulieren. Der Bezirksausschuss unterstützt die Klageschrift des Anwohners parteiübergreifend und gibt sie an die Verantwortlichen der MVG weiter. Heftige Beschwerden über laute und Vibrationen auslösende Trambahnen kommen zur Zeit aus allen möglichen Stadtvierteln.

© SZ vom 25.03.2017 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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