Laim:Steinway zieht um

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Die Asia-Europe Academy of Music will im Laimer Pianohaus bleiben

Von Anna-Leandra Fischer, Laim

Elf Jahre gibt es die Asia-Europe Academy of Music schon. Seit drei Jahren hat sie Räume im Steinway-Haus. Jetzt bangt die Akademie um ihre Existenz. Denn nach vielen Jahren in Laim zieht Steinway & Sons München in die Altstadt an den Maximiliansplatz 12 b um und gibt die zweite Etage sowie die Kellerräume an der Landsberger Straße 336 auf. Das bestätigt Veronika Pütz von Steinway. Vom Umzug betroffen ist auch der Rubinsteinsaal, der bislang von der Musik-Akademie genutzt wird.

Man brauche den Saal nicht nur für Konzerte, sondern auch für Proben und Meisterkurse, sagt Kumi Konaga, die Vorsitzende des Fördervereins der Asia-Europe Academy. Mit dem Wegzug von Steinway bis zum 1. Mai und dem Einzug einer neuen Firma falle dieser Saal weg, weil die gesamte Etage in Büros umgewandelt werde, sagt Konaga. Die Werkstatt des Klavierherstellers im Erdgeschoss bleibe allerdings in Laim. Der Umzug des Flügel- und Klavier-Geschäfts in die Innenstadt werde dann im Laufe des Aprils erfolgen.

Falls man den Saal nach dem Umzug von Steinway nicht mehr nutzen könne, sei das "eine Katastrophe", sagt Konaga. Denn für den Sommer seien schon viele Konzerte und Kurse in den Räumlichkeiten fest eingeplant. Der Musikverein organisiert jedes Jahr die "Internationale Musikakademie München", die mehr als 100 Musiktalente aus aller Welt nach München einlädt. Zehn international anerkannte Professoren geben Kurse. Die Akademie, berichtet die Vorsitzende, wolle versuchen, die zweite Etage selbst zu mieten. Allein könne man die Kosten für die Miete des gesamten Stockwerks finanziell aber nicht stemmen. Außerdem sei die Fläche zu groß für die Eigennutzung. Deswegen habe man sich dazu entschlossen, die restlichen sechs Büro- und Seminarräume zwischen zwölf und 40 Quadratmeter unterzuvermieten und nur den Saal selbst zu nutzen.

Nachdem die Akademie den Wegzug von Steinway bereits Anfang Januar mitgeteilt bekommen hat, habe man mit einer Organisation, die Behinderten beim Berufseinstieg unterstützt, bereits einen Partner für die Übernahme gefunden, sagt die Vorsitzende. Nun sei diese aber wieder abgesprungen, weil die Räume doch zu klein seien. Die Akademie sucht jetzt fieberhaft nach einem neuen möglichen Untermieter. Bis Ende März muss Kumi Konaga der Eigentümerin des Gebäudes endgültig mitteilen, ob die Musikschule die zweite Etage zum Ende des Jahres übernimmt.

Es sei egal, an wen die Akademie die übrigen Räume vermiete, sagt Konaga. Sie könne sich eine Kanzlei, Sprachschule oder diverse Kurse vorstellen. Der größte Traum der Musikwissenschaftlerin sei allerdings die Einrichtung eines Kulturzentrums, das für die Bewohner des Münchner Westens ein vielfältiges Programm schafft. "Im Münchner Osten entsteht ein neuer Konzertsaal und der Gasteig wird renoviert, während nichts im Münchner Westen passiert", sagt Konaga. Mit diesem kulturellen Treffpunkt könne man jungen Musikern die Möglichkeit geben, sich auszuprobieren. Auch Kabarett und andere Angebote seien denkbar. Die Vorsitzende hofft, dass der Rubinsteinsaal erhalten bleibt - in welcher Form auch immer. "Für unsere Akademie geht es um alles oder nichts", sagt sie.

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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