Laim:Sicher durch den Flaschenhals

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Abruptes Ende: Der Radweg an der Agnes-Bernauer-Straße wird von Parkplätzen ausgebremst. (Foto: Robert Haas)

Kreisverwaltungsreferat unterstützt Laimer bei Forderung nach Radweg an der Agnes-Bernauer-Straße

Von Andrea Schlaier, Laim

Auch wenn es zunächst nur ein Provisorium sein sollte, die Strecke auf der Agnes-Bernauer-Straße stadtauswärts zwischen McDonald's und der Gaststätte Potlatsch würde selbst eine Übergangslösung für Radfahrer sicherer machen. Sobald die Kreuzung für die Tram-Westtangente umgebaut ist, könnte ein so genannter baulicher Radweg das Provisorium ersetzen. Die Erkenntnis teilen die Vertreter von Kreisverwaltungsreferat (KVR) und der Bezirksausschuss Laim. Die Behörde hat die Stadtviertelpolitiker bei einer gemeinsamen Begehung regelrecht aufgefordert, einen entsprechenden formalen Antrag zu stellen, was jetzt - mit Verzögerung - auch geschehen ist. Noch in diesem Jahr, so hatten die Verkehrsleute aus dem Rathaus bei dem Treffen in Aussicht gestellt, könnte der bestehende gestrichelte Radstreifen durch eine durchgezogene Linie samt rot eingefärbter Velo-Spur ersetzt werden, übergangsweise. Dafür entfielen dann zwei zeitlich befristete Parkplätze.

Wer auf dem Rad an der Agnes-Bernauer-Straße die Fürstenrieder Straße stadtauswärts quert, der hat in der Regel ein äußerst ungutes Gefühl: Ab hier müssen Radler auf die Fahrbahn wechseln und sich den knappen Straßenraum mit nah am eigenen Rockschoß vorbeirauschenden Autos und Lastern teilen. Nach 30 Metern wird's bis zur Lutzstraße hin noch enger, weil dann das absolute Halteverbot auf der Seite endet und man sich unversehens vor parkenden Autos wiederfindet. Jahrelang schon laborieren Bezirksausschuss, Verkehrssachverständige und Polizei an dieser "Gefahrenstelle" herum, ohne bislang eine einvernehmliche Lösung gefunden zu haben. Eine Radfahrerin ist hier in der Vergangenheit ums Leben gekommen, mehrere Stürze verzeichnet die Polizeistatistik. Durch den Flaschenhals quetscht sich außerdem noch die Tram, die eine luftige Ausweitung des Raums zugunsten der Zweiradfahrer bislang vereitelt.

Auch im Kreisverwaltungsreferat ist inzwischen die Erkenntnis gereift, dass auf dem Teilstück einzig ein baulicher Radweg Abhilfe schaffen kann, der die Radler nicht mehr zwingt, sich hier in den fließenden Verkehr einfädeln zu müssen. "Explizit" gebeten worden seien die Bezirksausschussmitglieder beim letzten Treffen, einen entsprechenden Antrag als "Go" für die Behörde zu stellen. Doch stattdessen, so beklagten die Grünen zuletzt in der Sitzung des Bezirksausschusses, habe das Gremium ausschließlich das Protokoll des Treffens abgestimmt. Deshalb hätten sie nun die Initiative ergriffen und offiziell einen "baulichen Radweg" zwischen Fürstenrieder und Neuburgerstraße beantragt. "Das Kreisverwaltungsreferat sagt", so erinnerte Grünen-Sprecherin Jutta Hofbauer, "wenn dieser Beschluss kommt, kommt auch ein vorläufiger Radweg, solange, bis die Kreuzung im Zuge des Baus der Tram-West-Tangente umgebaut wird." Daniel Haas, Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr, verweist in dem Zusammenhang noch einmal auf die Präferenz des KVR, den künftigen Radweg bis zur Neuburgerstraße hin auszubauen, da ein Radstreifen oft zugeparkt werde und die Situation für die Biker damit weiterhin gefährlich bleibe. Außerdem werde auf diese Weise die bestehende Lücke im Radwegnetz geschlossen. Die Mitglieder des Bezirksausschusses stützen den Antrag einstimmig, auf dass sich die Radler im Viertel endlich sicherer durch den Flaschenhals bewegen können.

© SZ vom 21.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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