Laim:Ökologischer Luxus

Auch Laims Politiker fordern Aktionen gegen Silvester-Feinstaub

Josef Mögele hält ein Foto in die Höhe. Ein Laimer Spielplatz ist darauf zu sehen, dessen Boden übersät ist mit Feuerwerksrelikten. So dicht, dass nicht mal ein Kinderschuh dazwischen passen würde, ohne auf eine Hülse oder ein Papierröhrchen zu treten. "Wir müssen an die Eigenverantwortung der Bürger appellieren, einen Kinderspielplatz nicht als Raketenabschussrampe zu missbrauchen!"

Den Text schiebt Mögele seinem Bild hinterher und untermauert damit einen Antrag seiner SPD-Fraktion im Laimer Bezirksausschuss. Darin wird die Landeshauptstadt aufgefordert, sich zu erklären, wie sie künftig mit der "großräumigen Belastung der Luft durch Silvesterraketen und der Verschmutzung von zum Beispiel Spielplätzen in Zukunft begegnen will". Die Knaller hätten zum Jahreswechsel in der ganzen Stadt wieder zur erheblichen Feinstaub-Belastung beigetragen, heißt es im Antrag. Es sei notwendig, sich Gedanken zu machen, wie sich die Stadt dazu verhalten wolle. Sämtliche Fraktionen schließen sich der Position an - bis auf den einzigen FDP-Mann im Ausschuss, Lukas Köhler. Er sei ein "Freund faktenbasierter Arbeit" und wüsste gerne, wie hoch die Feinstaub-Belastung in Laim selbst an Silvester gewesen sei, bevor er sich dem Vorstoß anschließe. CSU-Fraktionssprecherin Anette Zöllner kontert: "Jeder, der eine Nase, Ohren und Augen hat, spürt das doch." Es dürfe erwiesen sein, dass die Verschmutzung nicht an den Grenzen Laims Halt mache. "Das Silvesterfeuerwerk ist ein ökologischer Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können, und das hier ist ein Minimum-Antrag", so Zöllner.

© SZ vom 13.02.2019 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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