Laim:Netzwerk in Gefahr

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Helferkreis will Ersatz für Räume an der Elsenheimerstraße

Von Andrea Schlaier, Laim

Das allein ist schon bemerkenswert: Auf Initiative des katholischen Pfarrverbands Laim hat sich ein großer Helferkreis für Flüchtlinge gebildet, obwohl es im Viertel noch gar keine Unterkünfte für geflüchtete Menschen gibt. Gemeinsam mit dem Helferkreis des Nachbarbezirks aus Sendling-Westpark kümmert man sich seit Monaten um die Menschen, die in der Unterkunft an der Tübinger Straße leben. Unweit davon, an der Elsenheimerstraße 48-50 auf Laimer Flur, sind für sie nicht nur eine Kleiderkammer der Caritas untergebracht, sondern hier werden unter anderem Deutsch- und Computerkurse gegeben und Spielenachmittage veranstaltet. Doch das Bürohaus soll bis Frühjahr 2017 in eine Unterkunft für 450 Flüchtlinge umgebaut werden. Und dafür muss man es erst schließen. Der Laimer Helferkreis fürchtet damit nicht nur, seine Aktions-Räume zu verlieren, sondern auch den Verlust des wohltätigen Netzwerks. In einem Dringlichkeitsantrag fordert der Laimer Bezirksausschuss (BA) Abhilfe.

"Die Strukturen und die räumliche Ausstattung des Flüchtlingshelferkreises Laim müssen für die Integrationsarbeit von Ehrenamtlichen erhalten bleiben", formuliert Stefanie Junggunst (SPD), Vorsitzende des Unterausschusses Bildung und Sozialplanung im BA, die den Dringlichkeitsantrag mit ihren Mitstreiterinnen eingebracht hat. Man stelle sich entweder eine Mietverlängerung der jetzigen Räume vor oder die Anmietung anderer Flächen. Zwar werde die Unterkunft an der Tübinger Straße 1-3 ebenfalls zum 30. Juni geschlossen. Doch die "wertvollen Strukturen müssen erhalten bleiben", zumal eine weitere Unterkunft an der Zschokkestraße Mitte August bezogen werden soll - so die Regierung von Oberbayern den Bedarf weiterhin sieht. Junggunst fürchtet, dass ohne Räume der Helferkreis auseinanderbricht und sich bei den Beteiligten das "Gefühl der Nichtwertschätzung ihres Ehrenamtes" breit macht.

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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