Laim:Gute Quelle

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"Spaces between Trees & People" heißt der Brunnen von Jeppe Hein an der Ecke Rathausgasse/Am Schützeneck vor den Pasing Arcaden. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Durch das neue Stadtbezirksbudget steht den 25 Münchner Vierteln etwa viermal so viel Geld zur Verfügung. Auf die Laimer Wunschliste hat es bisher ein Brunnen geschafft, er soll den Laimer Anger schmücken

Von Andrea Schlaier, Laim

An Ideen mangelt's nicht, wohin man den künftigen Geldfluss leiten will. Durch die Erhöhung des Stadtbezirksbudgets in München steht den einzelnen Vierteln künftig etwa viermal so viel Geld wie bisher für eigene Aktivitäten und Zuschüsse an Dritte zur Verfügung. In Laim liegen jetzt erste Vorschläge für Investitionen auf dem Tisch. Nummer eins: ein Brunnen für den Laimer Anger. Nummer zwei: eine Geschwindigkeitsmessanlage an der Fürstenrieder Straße auf Höhe der Grundschule.

Alle Hände flogen für einen Brunnen am Laimer Anger hoch, den die SPD in der Sitzung des Bezirksausschusses beantragt hat. Das, so führte SPD-Fraktionssprecherin Martha Mertens aus, hätte sich die Bevölkerung schon gewünscht, als der zentrale Platz im Viertel angelegt worden sei. "Wenn man sieht, wie etwa der Brunnen in Pasing vor den Arcaden angenommen wird, dann kann doch von uns auch mal ein Stein ins Wasser geworfen werden." Soweit man wisse, sagte Mertens, seien auf dem Anger zwar die technischen Vorkehrungen für einen Brunnen getroffen, aber umgesetzt sei das Projekt bis heute nicht. "Der vergangene heiße Sommer hat vor Augen geführt, welch wichtiges Element Wasser für die Aufenthaltsqualität eines Platzes sein kann." Die Stadt solle deshalb prüfen, ob so ein Quell aus den Stadtbezirksmitteln finanziert werden könne - und zwar einer, so ergänzte Wolfram Schendel (CSU), der auch Trinkwasserqualität habe.

Zwar seien die Förder-Regularien innerhalb des neuen Stadtbezirksbudget noch immer nicht klar, erläuterte Bezirksausschussvorsitzender Josef Mögele (SPD) auf Nachfrage von Josef Kirchmeier (CSU). "Wir haben schon oft bei der Verwaltung nachgefragt, aber noch immer keine Antwort erhalten." Dennoch legt man in Laim schon mal die erste Wunschliste vor.

Auf Antrag der Grünen soll an der Fürstenrieder Straße auf Höhe der Grundschule im Mittelstreifen eine beidseitige permanente Geschwindigkeitsmessanlage installiert werden - übrigens gegen die Stimmen von CSU und FDP, die dem Vorstoß keine Erfolgsaussichten einräumen. Auf der viel befahrenen Route würde regelmäßig gerast, so die Argumentation der Grünen. Das gefährde die zahlreichen Passanten, darunter viele Kinder der angrenzenden Grund- und Mittelschule. Für die Anwohner bestehe auch nachts eine erhebliche Lärmbelästigung. Weil die Polizei hier zu selten kontrolliere, eine Zone mit Tempo 30 vor der Schule verkehrsrechtlich nicht möglich sei, weil es sich um eine übergeordnete Straße handele, könne man es ja mit einer Messanlage versuchen. "Ich verstehe nicht", erklärte sich Grünen-Sprecherin Jutta Hofbauer, "warum bei uns in München nicht auf diese Art routinemäßig die Geschwindigkeit überwacht wird." In anderen Bundesländern sei dies gang und gäbe und obendrein erfolgreich.

© SZ vom 19.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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