Laim:Gefährliche Engstelle

Lesezeit: 1 min

Radfahrer zwischen Tram und geparkten Autos eingezwängt

Von Andrea Schlaier, Laim

Der gefährliche Engpass wurde einer Radfahrerin 2010 zum tödlichen Verhängnis: Die Frau versuchte, einem parkenden Pkw auf der Agnes-Bernauer-Straße stadtauswärts, kurz hinter der Kreuzung Fürstenrieder Straße, auszuweichen, geriet dabei in eine Trambahnschiene, blieb stecken und stürzte. Der ihr folgende Lastwagenlenker konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und überrollte die am Boden liegende 62-Jährige. Der Unfall ereignete sich an einem Freitagvormittag, der Zeit also, zu der wegen des Bauernmarktes auf der gegenüberliegenden Seite besonders viel in der Ecke los ist. Zuvor schon hatte der örtliche Bezirksausschuss immer wieder den für Radfahrer gefährlichen Flaschenhals an der Stelle angemahnt.

Nach dem tödlichen Unfall änderte die Stadt die Situation an einigen Punkten. Unter anderem wurden auf der Nordseite der Agnes-Bernauer-Straße bis zur Kreuzung Fürstenrieder Straße auf eine Länge von 30 Metern ein absolutes Halteverbot verhängt und Poller aufgestellt, um auch das verbotswidrige Halten zu erschweren. Bei der ans Halteverbot angrenzenden Parkfläche wird seither ein Teilbereich des Gehwegs mitbenutzt, um den verbleibenden Straßenraum speziell auch für Radfahrer zu erweitern. Und trotzdem, so klagen viele Laimer - zuletzt wieder auf der Bürgerversammlung - sei der Bereich hoch gefährlich. Wer mit dem Bike stadtauswärts unterwegs sei und damit die Fahrbahn nutzen müsse, finde sich nach 30 Metern vor zur Hälfte in die Straße ragenden parkenden Pkw wieder. Denen auszuweichen, den motorisierten Verkehr im Rücken und die Gleise links daneben, sei eine unerfreuliche Herausforderung. Das Kreisverwaltungsreferat, so der Antrag der Bürgerversammlung, soll die Stelle sicherer machen. Doch die Behörde winkt nach neuerlicher Prüfung ab: "Eine über die oben beschriebene Maßnahme hinausgehende Umgestaltung des dortigen Straßenraums ist aufgrund der begrenzten baulichen Situation nicht möglich."

Unbefriedigend findet man im Laimer Bezirksausschuss die Reaktion und fordert einstimmig eine Ausweitung des 30 Meter langen Halteverbots in Richtung Lutzstraße. "Das städtische Argument dagegen war nach dem Unfall, dass in dem Bereich die haltenden Fahrzeuge des Bauernmarkts am Freitagvormittag abgestellt werden", erinnerte Grünen-Sprecher Ingo Westcombe-Benn. Doch nachdem die Buden voraussichtlich an einen anderen Standort zögen, "besteht die Chance, das anders zu regeln".

© SZ vom 02.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: