Laim:Der Sieger steht fest

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Das Münchner Büro "Laux Architekten" wird das neue Quartier mit 1050 Mietwohnungen an Westend- und Zschokkestraße planen. Vor dem Umzug des Bus-Betriebshofes 2020 wird sich aber wenig tun auf dem Areal

Von Alfred Dürr, Laim

Vom Betriebshof zum modernen Wohnquartier: Die Weichen für die Entwicklung des letzten großen Neubaugebiets in Laim mit bis zu 1050 Wohnungen sind endgültig gestellt. Vorgesehen sind neben den Wohnungen auch eine Grundschule, Kitas, Geschäfte, Lokale und ein Hotel. Dieses Projekt an der Westend- und Zschokkestraße soll nun nach dem Entwurf des Münchner Büros "Laux Architekten" mit Studio Vulkan Landschaftsarchitekten (Zürich) geplant werden.

Das haben die Grundeigentümer und Auslober des Ideenwettbewerbs - die Stadt München, die Stadtwerke und die Eisenbahner-Baugenossenschaft München- Hauptbahnhof eG - beschlossen. Zunächst muss aber der Bus-Betriebshof das Gelände verlassen und an den Georg-Brauchle-Ring in Moosach umziehen. Das ist für das Jahr 2020 geplant. Danach kann es in mehreren Abschnitten an die Bebauung des 8,7 Hektar umfassenden Areals gehen.

Auf dem Grundstück, auf dem die Stadtwerke einst auch ein Straßenbahn-Depot unterhielten, soll nach den Vorstellungen der am Planungsprozess beteiligten Akteure ein lebendiges Stadtquartier mit eigenständiger Identität entstehen. Es wird dort ausschließlich Mietwohnungen beziehungsweise genossenschaftliche Wohnformen geben. In dieser Größenordnung sei dies für die Stärkung der Mieterstadt München von herausragender Bedeutung, heißt es bei den Stadtwerken.

Das Team um Laux Architekten sieht drei "Wohninseln" mit unterschiedlich ausgeprägten Blöcken und grünen Innenhöfen vor, die sich um den Z-förmigen Quartierspark gruppieren. Vorgesehen sind entlang der Westendstraße und vor allem am Kreuzungspunkt mit der Zschokkestraße auch höhere Gebäude mit bis zu 14 Etagen. Diesen "Rahmen" braucht man, um das Quartier so gut wie möglich vom Verkehrslärm der stark befahrenen Westend- und Zschokkestraße abzuschirmen.

Die Planungsgeschichte für das große Neubaugebiet zog sich lange hin - und sie war zum Teil ziemlich kompliziert. Erste Entwicklungsideen für das Grundstück lagen dem städtischen Planungsreferat schon vor 20 Jahren vor. Konkreter wurde es dann vor mehr als zehn Jahren. Damals ging es zunächst nur um den nördlichen Teil, auf dem sich ursprünglich das Trambahn-Depot befand. Bereits fertige Gestaltungskonzepte erwiesen sich als unbrauchbar, weil sich herausstellte, dass vom südlich benachbarten Busbetriebshof zu viel Lärm auf das Wohngebiet einwirken würde. Intern war sogar überlegt worden, ob man mit einer gewaltigen Mauer die beiden Areale voneinander abschirmen sollte. Das wäre dann doch zu heftig gewesen. Die Lösung brachte schließlich nur eine Absiedlung des Busbetriebshofs.

Zunächst rührte sich jedoch nichts auf der Brache. Mitte vergangenen Jahres kam Bewegung in das Projekt. 20 Architektenbüros erarbeiteten bei dem von den drei Bauherren ausgelobten Wettbewerb ihre Gestaltungsvorschläge. Die Bürger konnten ihre Anregungen einbringen. Ende Februar 2017 vergab die Jury zwei erste Preise. Laux Architekten sowie das Büro Teleinternetcafe aus Berlin mit Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg) wurden mit der Konkretisierung ihrer Entwürfe beauftragt.

Nun ist die Entscheidung gefallen, wer von den beiden Sieger-Büros zum Zug kommt. Im Herbst steht die Information über das Wettbewerbsverfahren zum neuen Quartier im Westend auf der Tagesordnung des Stadtrats. Danach beginnt mit der Aufstellung des Bebauungsplans das Genehmigungsverfahren. Auch hier sollen die Bürger wieder die Möglichkeit haben, sich mit ihren Ideen zu beteiligen.

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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