Laim:Dem Ansinnen eine Abfuhr erteilt

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Mühsamer Job: In mancher Straße ist es für die Müllwagen zu eng. (Foto: Frank Leonhardt/dpa)

In der Veit-Stoß-Straße ist es für Müllwagen zu eng. Trotzdem wollen Stadtviertelpolitiker auf Parkplätze nicht verzichten

Von Andrea schlaier, Laim

Die Anwohner südlich des Laimer Kreisels führen schon lange laute Klage über die zunehmende Parkplatznot in ihrem Umfeld. Der Druck habe sich in den letzten Jahren nicht nur durch die zunehmende Zahl an Pendlern erhöht, die rund um die Laimer S-Bahn-Station freie Stellplätze suchen, sondern auch etwa durch Studierende, die vor nicht allzu langer Zeit ins neue Studentenwohnheim an der Landsberger Straße gezogen sind und ihren Wagen lieber auf der Straße als in einer Tiefgarage abstellen.

Die Stadtviertelpolitiker unterstützen deshalb seit geraumer Zeit die Anträge von Bewohnern, die Gegend in ein Parklizenz-Gebiet umzuwandeln. Dem nun gestellten Ansinnen des Abfallwirtschaftsbetriebes München (AWM), die bestehende Zahl an Parkplätzen auch noch einzuschränken, will man im Laimer Bezirksausschuss deshalb nicht nachkommen. Das Problem des AWM und seiner Fahrer: Die Müllfahrzeuge kommen nicht mehr durch die zugeparkte, enge Veit-Stoß-Straße.

Die Autos sind am Fahrbahnrand zwar legal abgestellt, heißt es, da die Wagen inzwischen aber immer breiter werden und teilweise sehr weit in den Straßenraum hinein geparkt werden, schaffen es die Müllwagen nicht mehr durch diese Furt - oft sind es nach AWM-Angaben weitaus weniger als die mindestens erforderlichen drei Meter Durchfahrtsbreite. Deshalb sind die Müllfahrer gezwungen, bis zur Fürstenrieder Straße wieder rückwärts aus der Engstelle zu rangieren. Ein gefährliches Unterfangen. Konkret schlägt der AWM deshalb über das Kommunalreferat als zuständiger Genehmigungsbehörde vor, an der Südseite der Veit-Stoß-Straße zwischen Sturm- und Sandrartstraße werktags zwischen 7 und 13 Uhr ein absolutes Halteverbot zu verhängen.

Darauf wollen sich die Stadtviertelpolitiker allerdings keinesfalls einlassen. Karin Brieger (SPD), selbst Anwohnerin, verwies nochmals "auf den hohen Parkdruck in der Gegend und die wenigen Tiefgaragen. Die sollen kleinere Müllautos benutzen". Auch die CSU-Fraktionsvorsitzende Anette Zöllner lehnte das Ansinnen des AWM im Namen ihrer Kollegen ab. Und Ingo Westcombe-Benn (Grüne) schlug in die selbe Kerbe: "Mit einem Halteverbot wird man sich keine Freunde machen, weil die Autos woanders keinen Platz finden." Dann ergäbe sich für den Abfallwirtschaftsbetrieb München eben ein Mehraufwand, wenn kleinere Fahrzeuge genutzt würden und der Bereich deshalb häufiger angesteuert werden müsste.

© SZ vom 11.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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