Laim:Chaos an den U-Bahnhöfen

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Rund um die U-Bahn-Endhaltestelle Laimer Platz fehlen Radabstellplätze, was gelegentlich zu Chaos führt. (Foto: Robert Haas)

Radl-Misere lässt sich allenfalls sukzessive lösen

Von Andrea Schlaier, Laim

Wer Freude am Chaos hat, ist hier richtig: Am Westausgang des U-Bahnhofs Laimer Platz werden seit Jahr und Tag in wilden Arrangements Fahrräder geparkt. Bereits 2014 hat das Baureferat ein Konzept vorgestellt, die bestehenden Radlabstellplätze erheblich zu erweitern. Dafür sind allerdings umfangreiche Umbauten an der Kreuzung Gotthard-/Riegerhofstraße und Laimer Platz sowie eine Verschmälerung der Gotthardstraße vonnöten. Den großen Wurf, so argumentiert die Verwaltung seither, wolle man aber nicht angehen, ehe die Planung für Tram-Westtangente und die Verlängerung der U 5 Richtung Pasing abgeschlossen sind. Damit man nicht, kaum fertig, wieder von vorn anfangen und den Platz aufreißen muss. Alternativ wird seither fleckerlweise das Stellplatz-Angebot erhöht.

Hinten und vorne reiche das nicht, sagen sowohl Nutzer als auch der Laimer Bezirksausschuss. Im Oktober 2017 kamen etwa 50 zusätzliche Abstellplätze dazu. Ebenso viele könnten 2019 auf der Nordseite der Gotthardstraße angeboten werden. Dazu, heißt es aus dem Baureferat, müssten der Radweg gleichwohl baulich verlegt und die vorhandenen Radständer ausgetauscht werden. Zudem gelte es, dafür drei Bäume zu fällen, zwei davon wären wieder nachzupflanzen. "Wir tun da jetzt fünf, sechs Jahre umeinander", kritisierte der Laimer Bezirksausschuss-Chef Josef Mögele (SPD) in der Sitzung des Gremiums, "das kann doch nicht sein, dass es da immer nur so kleinteilige Lösungen gibt". CSU-Fraktionssprecherin Anette Zöllner sprach von einer "prekären Situation". Statt Bäume zu fällen, sollten lieber Grünstreifen genutzt werden.

Auch eine Station stadteinwärts, für die U-Bahn-Haltestelle Friedenheimer Straße, hatten die Stadtviertelpolitiker mehr Radlständer beantragt. Weil im Straßenseitenraum der Friedenheimer Straße keine Flächen zur Verfügung stünden, schlägt das Baureferat vor, Kfz-Parkplätze umzuwandeln. Konkret geht es um einen am südlichen U-Bahn-Zugang und zwei am nordwestlichen. 30 Radabstellplätze ließen sich auf diese Weise 2019 schaffen. "In der ziemlich angespannten Parkplatzsituation" konterte Zöllner, hält unsere Fraktion das nicht für geeignet". Martha Mertens befand für die SPD-Kollegen dagegen, dass man den Verwaltungsvorschlag akzeptieren sollte. Abgestimmt wurde über das ganze Radl-Parker-Paket allerdings noch nicht. Der zuständige Verkehrsausschuss des Gremiums will nun selbst mit Stift und Plänen losziehen, und ein Konzept zu skizzieren, wie die Misere für Radler an den Laimer U-Bahnhöfen in größerem Stil gelöst werden könnte.

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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