Laim:Baumschule soll Freifläche bleiben

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Laimer wehren sich gegen Pläne der Stadt, das Areal zuzubauen

Von Andrea Schlaier, Laim

Ein Park ist sie beileibe nicht, aber zumindest die größte zusammenhängende begrünte Freifläche im ganzen Viertel: die Baumschule im südwestlichen Bereich der Willibaldstraße, die viele Laimer gerne zum Sporteln, Gassigehen oder einfach zum Spazieren nutzen. Das beliebte Stück Natur im dicht bebauten Quartier will man sich jetzt nicht auch noch zubauen lassen - selbst dann nicht, wenn es dabei ausschließlich um einen Teilbereich der Anlage gehen sollte.

Mehr oder weniger zufällig ist Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Laimer Bezirksausschusses, darüber gestolpert, dass die Stadt in Betracht zieht, auf dem Gelände der Baumschule Wohnungen zu bauen. Und zwar bei der Lektüre der Stadtratsunterlagen zur Errichtung der Feuerwache Laim, das auf dem Baumschul-Areal vorgesehen ist innerhalb der "Zielplanung Feuerwachen 2020". In dem Papier ist auch die Rede davon, dass "für die Gesamtfläche der städtischen Baumschule grundsätzlich ein Potenzial für die Entwicklung von Wohnen gesehen" werde, eine konkrete Umsetzung könne bislang gleichwohl nicht abschließend beurteilt werden.

"Wieder mal ist das unter der Hand gemacht worden", kritisiert Mögele in der Bezirksausschusssitzung. Was ihn aber weit mehr ärgere: "Ich bin für Wohnungen, wir müssen die in der Stadt aber mit Augenmaß bauen und an unsere angestammte Bevölkerung denken." Es sei dringend notwendig, Grünflächen zu erhalten, zumal es in Laim nur wenige davon gebe, unterdurchschnittlich wenige. 4,9 Prozent sind es aufs ganze Viertel umgerechnet; münchenweit liegt der Schnitt bei 15,8 Prozent. Er habe das Gefühl, so der Vorsitzende, "in der Stadt wurschtelt jeder vor sich hin und keiner hat die Gesamtheit im Blick".

Der gesamte Laimer Bezirksausschuss hat deshalb auf "Anregung aller Fraktionen" wie es im Papier heißt, einen Antrag an das Kreisverwaltungsreferat verfasst, Tenor: Die Grünflächen der Baumschule im Westen Laims sollen "für künftige Generationen" freigehalten werden. Der vergangene heiße und trockene Sommer habe gezeigt, wie wichtig Grünflächen und Bäume für die "Durchlüftung und Temperaturabsenkung in einer Großstadt sind". Bei all der Kritik will man im Gremium aber nicht missverstanden werden: Der Bau einer Feuerwache sei wichtig, auch am Rand der Baumschule.

© SZ vom 09.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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