Laim:Auf der Suche nach Lösungen

Lesezeit: 1 min

Der Bezirksausschuss reagiert auf Bürger-Sorgen wegen der Flüchtlingsunterkunft an der Elsenheimerstraße

Von andrea Schlaier, Laim

Das klang schwer nach "Wir schaffen das". Der Vorsitzende des Laimer Bezirksausschusses (BA), Josef Mögele (SPD), reagierte ähnlich auf die Sorgen einiger Bürger, in deren unmittelbarer Nachbarschaft Mitte März die Flüchtlingsunterkunft an der Elsenheimerstraße 48 bis 50 eröffnet werden soll. Bis zu 600 Menschen sollen in den ehemaligen Bürokomplex ziehen, der im Auftrag der Stadt umgebaut wird. "Wir werden schauen, dass wir für alle Beteiligten halbwegs vernünftige Lösungen rausbekommen", moderierte Mögele die Befindlichkeiten.

Die unmittelbaren Nachbarn, die nach eigenen Angaben "fünf Meter entfernt von der Unterkunft an der Hauzenberger Straße" leben, haben am Vorgehen der Stadt vieles zu kritisieren, wie sie die Stadtteilpolitiker wissen ließen: "Erst mal finden wir es eine Sauerei, dass keiner von uns gefragt wird, ob wir das überhaupt wollen." Der Vorlauf, um sich zu informieren, sei "viel zu kurz". Bereits am 15. März sollen die Geflüchteten in der Elsenheimerstraße einziehen. Erst am Tag darauf informieren Vertreter des Sozialreferates bei einer Anwohnerversammlung um 19 Uhr in der Georg-Büchner-Realschule, Droste-Hülshoff-Straße 5, über die Einrichtung.

Den Bürokomplex halte man grundsätzlich für völlig ungeeignet als Wohnraum, setzen die Kritiker an. Es fehle an Freiflächen und Gemeinschaftsräumen. "Die Leute kommen aus Kriegsgebieten, es gibt Glaubenskonflikte untereinander", bemängelte ein Laimer, "ist das berücksichtigt, wenn hier auf kleinstem Raum 500 bis 600 Menschen einziehen und Konflikte, die im Heimatland bestehen, hier wieder aufbrechen?". Die Frage nach einem Zaun wurde laut, auch die nach Sicherheitsdiensten. "Ein Zaun ist im Gespräch", wusste Mögele bereits, "Aufenthaltsräume sollen innerhalb des Gebäudes geschaffen werden". Er gebe den Nachbarn auch Recht, dass Sicherheitspersonal gebraucht werde. Nach neuesten Informationen, so der BA-Chef, soll das Haus zehn Jahre als Flüchtlingsunterkunft dienen.

Was die Betrachtung der räumlichen Enge angeht, pflichtete die Vorsitzende des BA-Bauausschusses, Anette Zöllner (CSU), den Bürgern bei. Für die Elsenheimerstraße habe es vor nicht allzu langer Zeit bereits Pläne für ein Studentenwohnheim und anschließend ein Boardinghaus gegeben. Die größten Kritikpunkte des BA, so Zöllner, seien in allen Fällen die mangelnden Gemeinschafts- und fehlenden Freiflächen sowie der nicht existente Erholungsraum gewesen - "unabhängig davon, ob dort Studenten, Hotelgäste oder Flüchtlinge wohnen".

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: