Laim:Alle Hände voll zu tun

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Das charakteristische Tonnengewölbe des Laimer Interims muss gereinigt werden - das zieht das ehrenamtliche Team im Lockdown nun vor. (Foto: SZ-Archiv/Silvia Werhahn/oh)

Das Team im Interim nutzt den Lockdown für die Sanierung

Von Christina Seipel, Laim

Als der zweite Lockdown kam, stand das Programm des Kulturtreffs Interim für dieses Veranstaltungsjahr schon fest. Nun steht die Kleinkunstbühne für unbestimmte Zeit leer. "Solange es keine anderen Vorgaben gibt, planen wir, den Konzertbetrieb nach dem 15. Februar 2021 wieder aufzunehmen", heißt es derzeit so hoffnungsfroh wie lapidar auf der Webseite des Vereins.

Interim-Chef Markus Janke nimmt es gelassen: "Wir sind im Vergleich zu anderen kulturellen Häusern in einer relativ komfortablen Situation." Weil das Haus von Ehrenamtlichen betrieben werde, müssten keine Personalkosten gedeckt werden. Es gebe derzeit zwar keine Umsätze, aber eben auch keine Ausgaben, erläutert Janke. Zudem erfahre die Kleinkunstbühne im Stadtviertel "großen Zuspruch". Ein großes Laimer Unternehmen zum Beispiel habe 20 Veranstaltungsgutscheine gekauft, die es verlosen wolle. Das Geld komme dem Interim nun zu Gute.

Doch auch die Künstler, deren Auftritte abgesagt werden mussten, wolle man nicht im Regen stehen lassen. "Für die Veranstaltungen, die in die Zeit des Lockdowns fallen, suchen wir Ersatztermine", verspricht der Interim-Leiter.

Im vergangenen Jahr war es besser als erwartet gelaufen: "Die Veranstaltungen waren sehr, sehr gut besucht, teilweise sogar ausverkauft." Große Resonanz hatte das Sommerfest auf dem Laimer Anger erfahren, das 2020 erstmals stattfand. Lediglich die Corona-Auflagen und zusätzliche Helfer hätten zu Mehrkosten in Höhe von rund 4740 Euro geführt, die nun der Laimer Bezirksausschuss übernehmen will.

Doch auch wenn derzeit alle Veranstaltungen auf Eis liegen - die Interim-Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. "Mit den Umplanungen gibt es fast mehr Arbeit als vor der Pandemie", sagt der Chef. Auch hinter den Kulissen wird gewerkelt. Die aufwendige Reinigung des Tonnengewölbes von Theodor Fischer etwa, die eigentlich erst in der Sommerpause hätte stattfinden sollen, habe man vorgezogen. Auf den Lockdown blickt Markus Janke mit einem verständnisvollen und einem weinenden Auge: "Auch wenn die aktuelle Situation nicht existenzbedrohend ist, so schmerzt es doch, dass keine Kultur stattfinden kann."

© SZ vom 25.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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