Kunstprojekt:Akrobaten der Lüfte

(Foto: Monika Höfler)

Das außergewöhnliche Taubenhaus auf dem Max-Joseph-Platz - und der freie Flug

Sie fliegen hinaus in die Welt und kehren doch wieder zurück. Vielleicht ist es diese Mischung aus Freiheit und Verlässlichkeit, die Menschen an Tauben so fasziniert und die Beschäftigung mit den Vögeln in verschiedenen Ländern der Welt zu einem ernst zu nehmenden Hobby macht. In Deutschland sind es die Taubenzüchtervereine, in Syrien die Kashash al Hamam, jene Taubenmänner, die ihre Vögel auf Dächern halten, deren Flugbewegungen studieren und sich mit ihnen verständigen. Sie züchten bevorzugt die sogenannten Sturzflugtauben. Und wenn die dann hoch hinaufsteigen, um im nächsten Moment steil in Richtung Erde zu stürzen, gleichen sie kühnen Luftakrobaten. Christiane Huber hat sich von dem Tauben-Phänomen inspirieren lassen und anlässlich der Reihe "Was ist Demokratie?" ein Projekt inszeniert, das sich zwischen unterschiedlichen künstlerischen und kulturellen Spielarten ereignet. Seit Anfang Mai steht auf dem Münchner Max-Joseph-Platz ein Taubenhaus mit syrischen Flugtauben, das einem Miniaturmodell menschlicher Häuser gleicht. Wie eine Kulisse kommt diese Szenerie daher, die von Lesungen deutscher und syrischer Schriftsteller begleitet wurde. Denn die Beschäftigung mit den Flugtauben verbindet Deutschland mit dem arabischen Raum. An diesem Sonntag, 12. Mai, dem letzten Tag des Projekts, kann man um 13 Uhr den freien Flug der Tauben erleben.

© SZ vom 11.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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