Kulturzentrum Gasteig:Bröckelnder Boden

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Gefahr am Gasteig: Immer wieder sackt der Gehweg vor dem Kulturzentrum ab. Im Sommer werden nun die Hohlräume mit Zement gefüllt.

Alfred Dürr

Der gesamte trutzige Komplex des Gasteig-Kulturzentrums an der Rosenheimer Straße wird zwar aller Voraussicht nach nicht gleich in Grund und Boden versinken. Aber für Fußgänger und Radfahrer im Umfeld des Gebäudes zeichnet sich eine akute Gefahr ab.

Teile des gepflasterten Wegs zwischen dem Gasteig und der Rosenheimer Straße sacken seit Jahren ab. (Foto: Foto: SZ)

Teile des gepflasterten Wegs zwischen dem Gasteig und der Rosenheimer Straße sacken seit Jahren ab - um bis zu 25 Zentimeter. Die Löcher auf diesem Weg wurden immer wieder geflickt, die tiefen Risse auf dem Radfahr-Streifen ständig ausgebessert. Jetzt hat sich unterhalb der Treppe zum Kulturzentrum ein Loch gebildet, in das die Pflastersteine fallen. "Das war vergangene Woche ganz bestimmt noch nicht da", sagt Gasteig-Sprecherin Angelika Schindel.

Kein Zweifel, das Umfeld des Gasteigs ist zum Sicherheitsrisiko geworden. Die Ursache des Malheurs ist die Grube, die vor 25 Jahren für den Bau des Kulturzentrums ausgehoben wurde. Sie ist offensichtlich nicht mehr richtig verfüllt worden. Also sackt der unverdichtete Boden ständig nach. Und das wird wohl auch immer so weiter gehen, wenn jetzt nichts geschieht.

Insbesondere ältere oder gehbehinderte Personen können auf dem sehr unebenen Weg stürzen. Bei Radfahrern, die auf dem abschüssigen Weg oft sehr schnell unterwegs sind, drohen durch die Wellen im Asphalt schlimme Unfälle. Und irgendwann kann sich einmal ein wirklich großes Loch auftun.

Reine Ausbesserungsarbeiten helfen also nicht mehr weiter, das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Die Gasteig München GmbH hat im vergangenen Jahr ein Ingenieurbüro beauftragt, das zusammen mit dem städtischen Baureferat nach Lösungen gesucht hat. Um die notwendige Stabilität des Untergrunds zu erreichen, werden die Hohlräume mit Zement gefüllt.

Dies geschieht über Rohre, die in einem Abstand von eineinhalb Metern bis zu zehn Meter tief in den Boden eingelassen werden. Das Problem dabei ist, dass dieser Boden stark verwurzelt ist. Die Bäume entlang der Rosenheimer Straße würden also durch den Eingriff massiv geschädigt und könnten umstürzen.

Da es eine die Bäume schonende Verdichtung des Bodens nicht gibt, müssen die 15 Kastanien aller Voraussicht nach gefällt werden. Die Untere Naturschutzbehörde hat das bereits genehmigt. Die Gasteig GmbH will dennoch alles unternehmen, um die Bäume zu retten, sagt Sprecherin Schindel. Man habe bereits einen Baumsachverständigen eingeschaltet, der während der Bauarbeiten den Zustand jedes Baumes prüfen wird. Schindel: "Sollte eine Fällung unumgänglich sein, werden wir selbstverständlich neue Bäume in derselben Anzahl pflanzen."

Für die gründliche Sanierung und Sicherung der Wege am Gasteig müssen nach den ersten Kalkulationen rund 250.000 Euro veranschlagt werden. Für die anderen Bereiche im Umfeld des Kulturzentrums besteht keine Gefahr. Hier seien die Gruben gut verfüllt worden. Die Bauarbeiten sollen in der Zeit von Juli bis September stattfinden. In der Ferienzeit hofft man auf weniger Autoverkehr, denn eine Fahrbahn der Rosenheimer Straße muss gesperrt werden.

© SZ vom 26.06.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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