Kommentar:Mäkeln und lamentieren

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Statt sich über die in Untermenzing geplante Schule zu freuen, melden sich gleich wieder die Bedenkenträger

Von Anita Naujokat

Die Sportvereine und Schulen in Allach-Untermenzing platzen aus allen Nähten. Und es wird noch knapper. Auf dem Diamalt-Gelände entstehen 730 neue Wohnungen, fast noch einmal so viele sind am Oertelplatz, in der Gerberau und in der Hirmerei geplant, auch auf das Kirschgelände könnte noch Wohnungsbau kommen. Nicht eingerechnet die einzelnen Nachverdichtungen in den Wohngebieten. Die bestehenden Schulgrundstücke dagegen sind bis an die Grenzen ausgereizt. Die Grundschule an der Eversbuschstraße wurde erweitert und erweitert und brauchte doch noch Pavillons; das Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße hat diverse Bauabschnitte hinter und noch offene Baustellen wie Schwimmbad und Sporthalle vor sich. Und an die Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße wollte der Bezirksausschuss nicht auch noch eine Grundschule quetschen.

Jetzt beabsichtigt die Stadt, auf einem eigenen freien Grundstück eine neue zu bauen, weil sie dafür die Notwendigkeit sieht. Es wäre die erste für die Wohngebiete westlich der Würm im Stadtbezirk. Doch statt sich über den Luxus einer Schule in der Nähe und kurzer Wege zu freuen, heben schon wieder die ersten Lamentos von Anliegern an. Gedacht wird nicht an die eigenen Kinder und die der nächsten Generationen. Stattdessen: Mäkeln am Verkehr, der Höhe, am schwindenden Parkraum - alles Dinge, die sich dort gut in Grenzen halten werden.

Das Areal stand vor mehr als zehn Jahren schon einmal im Fokus des Protests. Seinerzeit wollte die Stadt an derselben Stelle eine Unterkunft für Wohnungslose bauen. Der Widerstand war groß. Die Stadt hat schließlich auf den Bau verzichtet. Aber nicht wegen des Protests, sondern weil es für diese Nutzung damals keinen Bedarf mehr gab.

© SZ vom 17.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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