Kommentar:Lösung statt Lamento

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Viel zu spät hat die Stadt erkannt, dass die Schulsituation in München verheerend ist

Von Nicole Graner

Es ist wie im Kindergarten. Da geht es um ein wichtiges Thema wie das zu klein geplante und gebaute Gymnasium München Nord, und im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart geht es um Schuldzuweisungen, welche Partei wann, wie was verhindert habe. Es geht lange um die Frage, welche Fraktion als erste die entscheidenden Fragen nach Tiefgaragen und Parkplätzen gestellt habe. Wer nun von vorn herein besser argumentiert hat in Sachen Planung Gymnasium Nord - es tut jetzt nichts mehr zur Sache.

Fest steht: Das Gymnasium München Nord ist zu klein, Eltern und Schüler müssen sich nach anderen Schulen umsehen, zum Beispiel im Landkreis, in Unterschleißheim. Eine gute, eine schnelle Lösung muss her. Denn viel zu spät hat die Stadt München erkannt, dass die Schulsituation in München eine verheerende ist. Dass der Münchner Norden durch die Erweiterung von BMW, den starken Bevölkerungszuwachs aufgrund von Nachverdichtungen und durch neue Siedlungsgebiete aus den Nähten platzt, war schon lange klar. Und doch hat man wohl lange Zeit verdrängt, dass Kinder dann auch eine Schule brauchen.

Natürlich ist es aus heutiger Sicht ärgerlich, wenn man sich in Gedanken zurückruft, wie Lokalpolitiker in der Planungsphase für das Gymnasium immer wieder mahnend auf die Tatsache hingewiesen hatten, dass die Schule zu klein geplant sei, dass Parkplätze fehlten, eine Tiefgarage wichtig wäre. Und es ist ärgerlich, dass die Stadt München damals den Bau einer Tiefgarage abgelehnt hat - mit der Begründung, dass damit der Bau der Schule verzögert würde.

Aber jetzt darf es nur um eines gehen: schnell eine gute Lösung zu finden, welche die Schulsituation im Münchner Norden entzerrt. Die es möglich macht, dass keine guten pädagogischen Lernkonzepte über Bord geworfen werden, Schüler nicht auf Schulsuche gehen müssen, sondern unterrichtet werden können. Und vielleicht springt bei aller Grübelei in den Stadtgremien tatsächlich auch eine neue Schule im Münchner Norden heraus. Zum Beispiel im Nachbarviertel in der neuen Bergwacht-Siedlung.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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