Kommentar:Bewährungsprobe

Christine Berchtold hat eine harte Zeit vor sich: Sie muss sich in alle wichtigen Planegger Themen einarbeiten - und das so gut, dass sie Zeichen setzen kann

Von Rainer Rutz

Knapp 15 Monate vor der Kommunalwahl hat die Planegger SPD einen Überraschungscoup gelandet: Mit der Wahl von Christine Berchtold zur Bürgermeister-Kandidatin hat sie eine engagierte Frau aus dem Hut gezaubert, die sich freilich im jetzt vorzeitig beginnenden Wahlkampf ihre Sporen erst verdienen muss. Einer breiteren Öffentlichkeit ist die 60-jährige Grundschul-Rektorin noch kaum bekannt, ihr größter Trumpf ist zunächst ein rein taktischer: Berchtold hat bis zu den Wahlen genügend Zeit, zu sagen, was man sich von ihr erwarten kann, sie kann sich in jedwede Materie in Ruhe einarbeiten und sich mit den vielfältigen Planegger Themen befassen. Denn die Würmtal-Gemeinde muss in Zukunft den Spagat zwischen wirtschaftlicher Prosperität und hoher Lebensqualität - und das heißt bezahlbares Leben in attraktiver Umgebung - schaffen. An dieser Frage wird sich ein künftiges Planegger Gemeindeoberhaupt messen lassen müssen.

Die anderen Parteien im Rathaus haben es da nicht einfacher: Weit und breit ist bisher kein Kandidat zu sehen. Ein Problem ist das besonders für die CSU. Sie lag als Partei bei der jüngsten Wahl rund zehn Prozent hinter der SPD und wird alles dransetzen, wieder den Bürgermeister zu stellen. Die nächsten Monate werden also spannend: Wer tritt gegen die SPD-Kandidatin an? Berchtold darf sich jetzt nicht zurücklehnen, sie muss präsent sein auf jeder Ebene und bei jedem Thema.

© SZ vom 31.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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