Kinderbetreuung:CSU will Kinder befragen

Lesezeit: 1 min

Die Stadt soll deren Zufriedenheit mit Kitas und Horten erheben

Von Melanie Staudinger, München

Fast alle Eltern sind zufrieden mit der Arbeit in den städtischen Kindergärten, Horten und Tagesheimen. Das könnte den Stadtrat eigentlich freuen. Die CSU-Fraktion aber will es genauer wissen: Sehen es die Kinder und Jugendlichen eigentlich genauso? Um das herauszufinden, sollten die Kunden, also die Mädchen und Jungen in den Einrichtungen, befragt werden, fordert Stadträtin Beatrix Burkhardt, bildungspolitische Sprecherin der CSU. Es wäre schön, die Kinder mehr einzubinden und von ihren Erfahrungen zu hören. Einige Kitas praktizierten diese Form der direkten Demokratie bereits. Das städtische Bildungsreferat soll nun ein Konzept erarbeiten, wie flächendeckende und vor allem altersgerechte Befragungen in den mehr als 400 städtischen Einrichtungen möglich seien.

Seit 2012 befragt das Bildungsreferat einmal im Jahr die Eltern, die ihre Kinder in städtischen Kitas betreuen lassen. Es geht um Mitbestimmung, ausreichende Bewegung, die pädagogischen Angebote, die Freizeitgestaltung und bei älteren Kindern auch um die Hilfe bei den Hausaufgaben. Viele dieser Werte befanden sich schon im Vorjahr auf einem hohen Niveau, verbesserten sich aber in 2017 erneut. Fast 97 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass sie mit der Arbeit in ihrer Kita einverstanden oder gar sehr einverstanden seien. Das freut auch die CSU: "Es ist schön zu hören, wie zufrieden die Eltern mit unserem pädagogischen Personal sind", sagt Burkhardt. Die Familien sähen, wie gut ihre Kinder betreut seien und eingebunden würden. Dafür müsse man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großes Lob aussprechen.

Kritik äußerten die Eltern beim Personalmangel und bei der Verpflegung. "Darauf gilt es seitens der Verwaltung zu reagieren", sagt Burkhardt. Nun wolle die CSU noch wissen, ob sich auch die Kinder wohl fühlten. "So klein sie auch sein mögen: Sie haben eine Meinung", erklärt die bildungspolitische Sprecherin der CSU. Vielleicht gebe es außerdem Bereiche, bei denen die Einrichtungen den Mädchen und Jungen mehr Mitspracherechte einräumen könnten. Jugendliche könnten sich differenzierter ausdrücken und bekämen durch eine Befragung die Gelegenheit, an der Gestaltung ihres Tagesheims oder ihres Horts teilzunehmen. "Durch solche Maßnahmen möchten wir unsere tollen pädagogischen Angebote weiterentwickeln", so Burkhardt.

© SZ vom 17.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: