Kardinal-Döpfner-Haus:Sakral und stimmig

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Der Entwurf sieht eine hohe Glasfront zum Diözesanmuseum vor, die spitzen Fenster an den Zimmerflügeln sollen den sakralen Charakter betonen. (Foto: GMP (Simulation))

Erzbistum stellt Siegerentwurf für Freisinger Domberg vor

Das Preisgericht ist voll des Lobes: "Stimmig und in sehr angemessener Weise" füge sich der Siegerentwurf des Berliner Architekturbüros "gmp international" in das Ensemble am Freisinger Domberg ein. Der historische Teil des Kardinal-Döpfner-Hauses, die ehemalige fürstbischöfliche Residenz, wird grundlegend saniert, der Anbau aus den Sechzigerjahren durch einen Neubau ersetzt. In dem Haus befindet sich das Bildungszentrum des Erzbistums München und Freising, das am Freitag die Sieger des Architektenwettbewerbs bekannt gab.

Gerkan, Marg und Partner sei es "außerordentlich gut gelungen", neben das 500 Jahre alte Gebäude einen Neubau zu setzen, der nicht aufdringlich wirke und trotzdem die Architektur des 21. Jahrhunderts repräsentiere, begründete Vorsitzender Lutz Heese die Entscheidung des Preisgerichts. Dem Domberg, wo sich bis zum Jahr 1803 der Sitz des Bischofs befand, der 1821 dann nach München verlegt wurde, wird er zugleich ein neues Gesicht verleihen: Das bisherige Gebäude wirkt eher abweisend, künftig soll sich eine hohe Glasfront zum Diözesanmuseum hin öffnen, rechts und links der Aula ist jeweils ein Zimmerflügel angeordnet. Ungewöhnlich ist auch die Form der Fenster: Sie laufen nach oben spitz zu und betonen laut Heese den sakralen Charakter des Komplexes. Einen zweiten Platz vergab die Jury nicht, Rang drei teilen sich die Münchner Büros Knerer und Lang sowie Schmidt-Schicketanz und Partner.

Nach einer Kostenschätzung setzte die Erzdiözese 53 Millionen Euro als Obergrenze für das Projekt an. Der Siegerentwurf liege sogar etwas darunter, sagte Finanzdirektor Markus Reif. Wann mit Sanierung und Neubau des Bildungszentrums begonnen werden kann, ist noch offen. Der Kursbetrieb läuft vorerst weiter. Die Entwürfe können im Internet unter www.domberg-freising.de eingesehen und diskutiert werden.

© SZ vom 11.02.2017 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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