Junge Entdecker:Vom Rascheln der Blätter

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Auf Streifzug durch die Nachbarschaft waren viele Kinder in diesem Sommer, am Mittwoch ist das Abschlussfest. (Foto: Robert Haas)

Viele Kinder machten bei der QR-Code-Rallye "Entdecker gesucht" mit - nahmen Geräusche auf und lösten Codes

Von Ellen Draxel, Neuaubing/Westkreuz

Spürnase zu sein ist gar nicht so leicht. Vor allem, wenn man schon jede Straße und jedes Haus in der Nachbarschaft zu kennen glaubt. Aber wer weiß schon, welche Geräusche an einer bestimmten Ecke zu hören sind? Oder wie hoch manche Gebäude sind? Das Ramses-Hochhaus beispielsweise - wie viele Stockwerke hat es?

Bei der QR-Code-Rallye der Aktion "Entdecker gesucht" vor wenigen Wochen galt es, genau diese Frage richtig zu beantworten. Kinder und Jugendliche hatten sich zuvor Aufgaben im Viertel ausgedacht, die mittels Scannen des Codes ermittelt und gelöst werden konnten. Die digitale Schnitzeljagd war dabei nur eine von vielen: Es gab auch die GPS-Variante oder das Aufsuchen von Orten mittels virtueller Labyrinthe, sogenannter Geo-Mazes.

"Ziel der Aktion war es, das soziale Umfeld zu erkunden", sagt Korbinian Gramenz. Er ist bei der Spiellandschaft Stadt für Medienprojekte zuständig und hat den ganzen Juli über gemeinsam mit Kollegen vom Spielhaus am Westkreuz, der Stadtbibliothek Neuaubing und dem Städtischen Haus für Kinder an der Reichenaustraße Forscherangebote im Stadtteil für Sechs-bis 14-Jährige organisiert. "Jede Woche waren wir mit unserem Spielbus an einem anderen Spielplatz unterwegs." Zwischen 30 und 50 Kinder kamen Tag für Tag, auch im September, als das Projekt nur noch im Spielhaus am Westkreuz stattfand. Beim Entdeckerbüro bekamen die Mädchen und Jungen zunächst ihren Forscherpass und ein Kappie als Erkennungszeichen. Dann folgte das Erledigen der "Aufträge": Im Kunstatelier einen Kompass basteln, eine Schatzkarte zeichnen oder all die Tiere malen, die den Kindern bei ihren Streifzügen durch die Nachbarschaft über den Weg liefen. Verschiedene Schnitzeljagd-Alternativen mit Tablets absolvieren. Oder auch nur Geräusche wahrnehmen: "Mithilfe einer App", erläutert Gramenz, "ist es möglich, Laute wie das Rascheln von Blättern oder das Stampfen auf dem Boden aufzunehmen und später neu zusammen zu mixen". Manche der Mädchen und Jungen wollten möglichst alle Aufgaben im Pass erledigen, andere nur auf Schnitzeljagd gehen.

Gefördert wird das offene Programm vom Bundesbildungsministerium unter dem Motto "Kultur macht stark". Es soll deshalb auch 2019 und 2020 wieder stattfinden, irgendwann zwischen Mai und Ende September. Am Mittwoch, 17. Oktober, dürfen jugendliche und erwachsene Entdecker von 14 Uhr an aber zunächst noch einmal auf Spurensuche gehen. Das anschließende Abschlussfest findet von 15 bis 17 Uhr im Spielhaus am Westkreuz an der Aubinger Straße 57 statt.

© SZ vom 17.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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