Der letzte Wettkampf der neuen Tierolympiade beginnt. Boxen steht auf dem Programm. Was für ein spannender Fight! Jeder der Finalisten, Schwan und Pinguin, gibt sich große Mühe zu gewinnen, trotz der neuen erschwerten Regeln, die die olympische Welt auf den Kopf stellen. Aber sie waren nötig, weil die Tiere auf der Tribüne anfingen einzuschlafen. Es wurde ihnen einfach zu langweilig, immer die gleichen Sieger zu feiern, den Puma beim Hochsprung, den Orang-Utan beim Kugelstoßen, den Gepard beim 100-Meter-Lauf und den Orca beim Wettschwimmen und das Känguru beim Boxen. Richtig gefährlich wurde es, als der Elefant einschlief und im Traum die ganze Tribüne in die Tiefe riss. Nur eine geniale Idee konnte die Spiele retten. Und die finden in Jens Rassmus' Bildergeschichte "Juhu, LetzteR! Die neue Olympiade der Tiere" die Kleinsten und Schwächsten, nämlich Hamster, Regenwurm und Zwergmaus. Sie bilden das neue Organisationskomitee und schlagen vor: Sieger wird der Sportler, der am besten verliert. So wird der Gorilla, der mit dem Hamster boxt, keine Chance haben, obwohl er als Verlierer zu Boden geht, als sein winziger Gegner ihn nur am Kinn streichelt. Wer wird wohl Sieger im Kugelstoßen? Teilnehmer sind Frosch, Blaumeise, Marienkäfer und Schmetterling.
Hier sind entscheidend Trixen und Reinlegen, und dafür finden sich wunderbar schräge Beispiele, die Jens Rassmus mitsamt den hoch motivierten Athleten in leuchtenden, sehr plakativen Bildern in Szene setzt. Immer wieder verbindet er Zeichen- und Maltechniken, lockert längere Textpassagen mit Federzeichnungen und Aquarellen auf. Und er vermittelt das Bild einer Tiergesellschaft, in der aus dem Wettbewerb ein Spiel wird. Eine tröstliche Botschaft, nicht nur für junge Leser. (Ab 6 Jahre und für Sportfans)
Jens Rassmus: Juhu, LetzteR! Die neue Olympiade der Tiere. Nilpferd Verlag, 16,95 Euro.