Infrastruktur:Neuer Vorstoß

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Regierung initiiert "Verkehrspakt Großraum München"

Der Großraum München braucht dringend eine bessere Verkehrsinfrastruktur. Doch egal, ob es um neue Straßen-, Schienen- oder Radwegverbindungen geht: Viele Projekte dauern lange, weil mehrere Kommunen und Kreise, der Staat, der Bund oder die Bahn mitreden müssen oder wollen. Zum Beispiel bei der Verbesserung der Verkehrssituation an der Bundesstraße B 304 von München nach Karlsfeld und Dachau: Die Strecke gehört dem Bund, läuft durch drei Kommunen und einen Landkreis und tangiert die Bahn.

Solchen Abstimmungswirrwarr soll es künftig nach Vorstellung von Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) nicht mehr geben: Am Freitag hat er Münchens OB Dieter Reiter (SPD), die Landräte des Umlands, dazu Vertreter von Bahn und Regierung zusammengetrommelt, um mit ihnen einen "Verkehrspakt Großraum München" zu schließen. Das Ziel: Die Behörden aller Beteiligten sollen sich besser vernetzen, um endlich Lösungen hinzubekommen. "Sie müssen mehr über den Tellerrand ihrer Zuständigkeiten blicken und an den Schnittstellen besser an einem Strang ziehen", sagte Herrmann. Es solle diesmal nicht bei Absichtserklärungen bleiben, sondern eine "arbeitsfähige Struktur" für den Verkehrspakt geben. Was das genau bedeutet, lässt Herrmann in der Pressemitteilung seines Hauses offen. Die Rede ist von mehreren Arbeitsgruppen, die "passgenaue Lösungen" erarbeiten sollten.

Die Landräte dringen laut Pressemittelung darauf, dass die Förderbestimmungen des Bundes für Verkehrsprojekte in Ballungsräumen deutlich verbessert werden müssen. Tangentialverbindungen, ob per Rad oder per Bus, sollten landkreisübergreifend geschaffen werden. "Die Verkehrsprobleme der Landeshauptstadt beginnen bereits vor dem Ortsschild und müssen auch dort gelöst werden, zum Beispiel durch Park&Ride-Anlagen", heißt es. Im Fokus stünden Maßnahmen, die auch der Luftreinhaltung und Lärmminderung dienten.

© SZ vom 25.11.2017 / Kc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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