Zivile Einsatzkräfte der Münchner Polizei haben am Freitag im Westend den Präsidenten der Münchner Rockergruppe "Hells Angels" festgenommen. Der 46-Jährige habe sich "widerstandslos" abführen lassen, erklärte Polizeisprecher Peter Reichl und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks, wonach ein Vollstreckungshaftbefehl gegen den Münchner Rocker-Chef vorlag.
Er war 2001 nach einem Kokain-Deal festgenommen worden und hatte nur einen Teil der Haftstrafe abgesessen. Vor Antritt der Reststrafe war der 46-Jährige abgetaucht. Die Kripo machte ihn nun in einer Privatwohnung an der Hansastraße ausfindig, dort griff die Polizei am Freitag kurz vor 14 Uhr zu.
Ein Spezialeinsatzkommando stand bereit, wurde aber nicht benötigt. Die "Hells Angels" zählen in München etwa 35 Mitglieder, sagt Rudolf Wagner vom Kommissariat für Organisierte Kriminalität.
Sie seien im "eher gediegenen Alter", fallen durch Harley-Ausflüge in Lederjacken auf, "und wollen ihren Frieden haben". Bezüge ins Rotlichtmilieu und in die Drogenszene allerdings seien nicht von der Hand zu weisen, meint Wagner.