Hellabrunn:Wissenswertes aus dem Tierpark

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Ein Tierpark-Magazin? Kritiker könnten befürchten, dass die Tiere des Münchner Zoos im neuen Hellabrunn-Heft auf einhundert Seiten in einer Art Ausstellungskatalog gezeigt werden, wie das in der Kunst üblich ist. Doch das Magazin ist kein Foto-Ersatz für solche, die es nicht nach Hellabrunn schaffen, sondern eher eine schriftliche Aufforderung zum Mitdenken und Miterleben. Die Erklärschilder im Zoo auf den Wegen vor den verschiedenen Gehegen sind ja bereits immer zahlreicher und ausführlicher. Da kann der Papa oder die Mama dem Nachwuchs nun noch mehr erzählen, wenn der wieder mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf auf das Eisbärbaby Quintana schaut und wissen will, ob das Kleine im Winter nicht friert (Nein, es ist an die Mutter gekuschelt, hat schon ein Fell und wird manchmal mit warmem Atem angehaucht).

Es gibt also im Zoo von sofort an nicht nur Tiere, Eis, Klimawandel-Aufklärung und Currywurst, sondern für 7,90 Euro auch Reportagen über die Tierärztin oder den Futterkäufer, einen Bericht zur Frage, wie ein Zoo entsteht und woher die Tiere kommen, Informationen über anstehende Veranstaltungen oder auch ein paar launige Gespräche mit Paaren, die sich für das erste Date im Zoo getroffen haben und sich daran erinnern.

Ein Blick hinter die Kulissen also, der zum Beispiel bei Aquarien spannend ist. Aber der Tierpark geht mit einem Frage-Antwort-Stück auch auf Kritiker zu. Auf Behauptungen wie "In Zoos gibt es wegen Inzucht keine gesunden Populationen" oder den Vorwurf, dass manche Arten nicht artgerecht gehalten werden können, antworten Sprecher des Zooverbandes, Kollegen vom Tierschutzbund oder die Leiterin der Tierparkschule. Man liest über das Prinzip Geozoo und die Bedeutung des Artenschutzes, und das alles natürlich in einem klimaneutral gedruckten Magazin.

© SZ vom 06.04.2017 / cro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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