Heizkraftwerk Süd:Stadtwerke wollen kein Café im Schlot

Die Stadtwerke München lehnen die Pläne für ein Museum samt Café und Aussichtsplattform im und auf dem Schlot des Heizkraftwerks Süd ab. "Kritische Infrastruktur wie die des Heizkraftwerks und eine öffentliche Nutzung sind hier nicht kompatibel", teilten die Stadtwerke am Dienstag mit. Zudem müsse der Schornstein abgerissen werden, da ansonsten die Modernisierung des Heizkraftwerks an der Isar nicht möglich sei. Als weiteren Grund nennen die Stadtwerke den schlechten Zustand des Schlotes, der mit 176 Metern Höhe das zweithöchste Bauwerk Münchens ist. "Eine Sanierung wäre extrem teuer und deshalb nicht vertretbar." Die Stadtwerke werden darüber hinaus auch keine Begehung des Hochkamins für eine Vorplanung ermöglichen.

Daniel Hahn, Betreiber der Alten Utting und des Bahnwärters Thiel, hatte am Montag im Sendlinger Bezirksausschuss sein Projekt vorgestellt. Er will den Schornstein, der für ihn als gebürtigen Sendlinger zum Stadtbild gehört, vor dem Abriss bewahren. Seine Idee: Eine Ausstellung zur Geschichte der Energieerzeugung in München, die Besucher beim Treppensteigen informiert. Oben angekommen soll neben der Aussicht auch ein Café locken. Die Sendlinger Politiker befürworteten nach der Vorstellung des Konzeptes noch die Erstellung einer Machbarkeitsstudie - trotz Bedenken wegen des zu erwartenden Verkehrs. Die Absage der Stadtwerke bedeutet wohl zugleich auch den Abriss des Sendlinger Wahrzeichens.

© SZ vom 06.02.2019 / kors - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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