Garten-Schau:Grüne Botschaft

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Immer wieder gerne: Für Elisabeth Mach-Hour ist der Garten ein Ort der Erholung, der Freude und Inspiration. (Foto: Florian Peljak)

Für Elisabeth Mach-Hour ist Garteln auch ein bisschen Politik

Von Hubert Grundner, Harlaching

"Ich habe fast 30 Jahre lang den Garten direkt neben dem Büro gehabt. Das ist praktisch, denn immer, wenn man mal die Nase von der Arbeit voll hat, kann man rausgehen und gießen", sagt Elisabeth Mach-Hour. Zwar lacht die Anwältin bei diesen Worten, aber man glaubt ihr gerne, dass Familienrecht, auf das sie sich spezialisiert hat, anstrengend sein kann. Vor allem aber erkennt man im Gespräch schnell, dass dieser Garten im hinteren Teil ihres Hauses an der Grünwalder Straße mehr als nur ein Platz im Grünen ist - für Mach-Hour ist er ein Ort der Erholung, der Freude und Inspiration. "Er ist meine Leidenschaft", gesteht sie.

Und wie es sich gehört, wollen Leidenschaften gepflegt werden. Deshalb besucht die Juristin immer wieder Gartenmessen - gerne auch im Ausland -, unternimmt spezielle Gartenreisen, schmökert in ihren Gartenbüchern oder besucht Veranstaltungen der "Gesellschaft der Staudenfreunde". Seinen Niederschlag findet all das Wissen dann in ihrem 200 Quadratmeter großen Garten, den sie nach englischem Vorbild pflegt. Seit dem Besuch der SZ vor zehn Jahren ist er noch üppiger und artenreicher bepflanzt. Ins Auge sticht unter anderem der Magnolienbaum, der in dieser Zeit bestimmt um drei Meter gewachsen ist. Zu seinen Füßen hat Elisabeth Mach-Hour ein Hochbeet neu angelegt. Apropos Niederschlag: "Dieses Jahr ist wegen der Trockenheit eh alles sehr klein geblieben", erklärt sie ihrem Besucher, der dennoch fast überall im Grün eine Entdeckung machen kann - sei es eine schöne Blüte, sei es eine besondere Pflanze. Ihren Garten sieht Mach-Hour indes nicht als Ort der Weltflucht, im Gegenteil: "Man muss breiter aufgestellt sein", sagt sie, und interessiert sich auch sehr für Umwelt und Gesellschaft. Und so stehen in ihrem Garten zwei Schafsfiguren des Münchner Künstlers Walter Kuhn. Der Reinerlös aus ihrem Verkauf geht an die Stiftung Kolibri, die dieses Geld für die Betreuung von Flüchtlingen einsetzt. Garteln kann also auch politisch sein.

© SZ vom 25.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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