Haidhausen:Die Schule der Erzieher

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Die renovierte Schule für Sozialpädgogen und Erzieher in Haidhausen. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Caritas-Fachakademie bezieht neues Quartier im Salesianum in Haidhausen: Mit dem repräsentativen Standort will sie mehr Menschen für den Erzieherberuf begeistern.

Von Simon Schramm

Im Moment beginnt der Endspurt für den Bau der neuen Caritas Don Bosco Schulen in der Auerfeldstraße. Die Bauarbeiter streichen die Wände fertig, die Bänke für den Werkraum im Dachgeschoss stehen noch in der Eingangslounge , aus der Decke hängen Stromkabel und überall stapeln sich Umzugskisten. Aber schon an diesem Montag soll alles bereit sein und der Unterricht für angehende Kinderpfleger und Erzieher losgehen. "Wir haben hier eine neue Heimat gefunden", sagt Wolfgang Obermair, Vorstand des Caritasverbandes.

Die Ausbildung beim Caritasverband fand bisher an zwei anderen Standorten in der Landwehr- und der Hiltenspergerstraße statt. Nun hat man die Schule für Kinderpflege und die Fachakademie für Sozialpädagogik in ein einzelnes Gebäude zusammengelegt, das die Stadt bisher sporadisch als Ausweichquartier genutzt hatte, beispielsweise für die Berufsschule am Simon-Knoll-Platz.

Rund 100 Erzieher jährlich machen bei der Caritas ihren Abschluss, ungefähr 60 Absolventen pro Jahr gibt es in der Kinderpflege. Zusätzliche Lehrkräfte und Schülerstellen sind im neuen Gebäude derzeit nicht geplant, gefördert werden soll aber die Weiterbildung externer Kandidaten. Mit dem neuen Standort möchte die Caritas die Ausbildung verstärken und attraktiver machen, in den nächsten 25 Jahren sollen hier rund 4000 neue Fachkräfte ausgebildet werden.

Caritas und Don Bosco arbeiten seit Jahrzehnten zusammen, nicht nur weil sie im Stadtviertel Nachbarn sind, das Zentrum des Verbandes liegt nicht weit entfernt vom Gelände der Salensianer. "Wir haben beide ein gemeinschaftliches Anliegen, junge Menschen in ihrem Leben zu begleiten", sagt Pater Stefan Stöhr, Direktor des Salesianums. Im Jahr 2009 entschlossen sich die beiden Träger, Synergien zu nutzen, im Juli vergangenen Jahres übernahm man das Gebäude von der Stadt München und begann mit der Komplettsanierung.

In knapp einem dreiviertel Jahr wurde das alte Gebäude der Stadt umgebaut und modernisiert. Die Baufinanzierung von vier Millionen Euro hat man sich geteilt. Im Gebäude der "Caritas Don Bosco Schule" ist nun alles neu, Werkküche und Bibliothek, es gibt eine große Aula für Bewegungserziehung und einen Meditationsraum. Der Musikraum ist extra separat im Gebäude platziert, damit der Unterrichtslärm dort die Prüflinge stört.

Die Caritas erhofft sich von der Fusion vor allem Vorteile in der praktischen Ausbildung. Kinderpfleger und Erzieher bilden nun eine neue Gemeinschaft, zumal ein Drittel aller Kinderpfleger nach ihrer zweijährigen Ausbildung sowieso noch die Akademie für Erziehung besucht. Vernetzen möchten sich die Schulen auch mit den umliegenden Erziehungs- und Pflegestandorten wie dem integrativen Kindergarten des St. Josef-Heims oder dem Haus für Kinder St. Wolfgang.

Und natürlich dem Salesianum selbst. Die Caritas wird auch deren Turnhalle und Sportplatz benutzen. "Die Zusammenarbeit fördert den Transfer von Theorie und Praxis", sagt Pater Stöhr.

Die Einweihungs- und Eröffnungsfeier findet am kommenden Dienstag 29. April statt. Lehrkräfte und Schüler sind gespannt. "Es fühlt sich sehr gut an. Wir sind alle sehr neugierig, wie sich das entwickeln wird", so Christoph Horner, einer der Schulleiter.

© SZ vom 26.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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